Aktuelle BLOG-Einträge

So

06

Jul

2014

Auf nach Ghana Teil 2....

Hallo liebe Freunde, Bekannte und Verwandte,

es ist wieder soweit, seit Sonntag, 06. Juli bin ich wieder in Ghana,

diesmal ist auch meine Mutter mitgereist.

 

Mit den bisher gespendeten Geldern, werde ich den Weiterbau der Schule wieder einen Schritt voran bringen.

 

Wie und was weitergebaut wurde, werde ich nach meiner Rückkehr im August berichten.

Vielen Dank an die Spender, die diesen Weiterbau ermöglichen.

 

Zur Information:

Den Flug und die Kosten des Aufenthaltes hier in Ghana werden von uns selbst getragen.

Für die Spendengelder und deren Verwendung hier in Ghana

werde und muss ich nach wie vor beim Roten Kreuz Nachweise vorlegen.

 

******************
Eure Alida

Fr

20

Sep

2013

Vorläufiger Abschlussbericht 2013

Hallo meine Lieben,

 

ich dachte es ist endlich mal Zeit, einen Abschlussbericht zu schreiben!
Jetzt, nachdem ich auch wieder eine Weile in Deutschland wohne, kann ich auch besser darüber schreiben, was es mir wirklich gebracht hat. :-)
Nehmt euch also ein paar Minuten Zeit! :-)

 

Um mal ganz von vorne anzufangen, knüpfe ich am besten an unsere Ankunft an.
Als wir damals mit einem Tag Verspätung in Accra am Flughafen ankamen, war es dunkel. Ich konnte relativ wenig erkennen, weil ich meinen Blick gar nicht von den Ghanaern abwenden konnte.
Dazu kam die neue Umgebung, die Realisierung, auf einem komplett anderen Kontinenten zu sein, und natürlich die erdrückende Wärme, die ich noch nicht gewohnt war!

 

Unsere Bleibe für die ersten Tage war unser Seminarhaus, das purer Luxus war und jeder hoffte, dass er daheim dann auch normale Duschen habe.
Wir lernten einige geographische Grundlagen, über die Kultur, erste Wörter Fanti und wurden auch unter Anderem in „Do’s und Dont’s“ eingeweiht.

 

Nach ein paar Tagen war es dann soweit - mein Jahr in Ghana konnte beginnen!

 

Doch es war anders als gedacht…
Ein Freund unserer Mentorin brachte uns, meine Mitbewohnerin Marlen und mich, zu unserer neuen Familie, wo wir ein Jahr zusammen leben sollten!
Wir wurden in unser Zimmer gebracht und unsere Gastmutter half uns sofort, die dort zurückgelassenen Sachen der ehemaligen Freiwilligen für uns auszupacken!
Der erste Schock war, dass wir schon mal kein Bett hatten, sondern nur blanke Matratzen auf dem Boden.
Doch der Schock nahm noch kein Ende, als wir das Haus besichtigten…
Die hygienischen Verhältnisse dort, vor allem im Bad, waren keineswegs die, die ich mir vorgestellt hatte! Ein Wald als Toilette wäre mir in diesem Moment lieber gewesen! :-)
Als wir nun unsere Gastgeschenke und Süßigkeiten verteilt hatten, ohne überhaupt zu wissen, wer nun wirklich zu unserer Familie gehört, gingen wir ins Bett.
Völlig überfordert mit den neuen Eindrücken konnte ich auch nicht gut schlafen, da unsere Familie sehr laut war und direkt vor unserem Fenster gekocht hat!

 

Die nächsten Tage haben wir ausgepackt und versucht, es in unserem Zimmer wohnlich zu machen, damit wir uns - und vor allem ich - mich wohlfühlte!
Doch all das half nichts…
Ich habe mich absolut nicht wohlgefühlt dort!
Ich versuchte so oft wie möglich nicht „daheim“ zu sein und nutzte jede Gelegenheit, um mit den anderen Freiwilligen wegzufahren!
Das trieb auch am Anfang einen Keil zwischen Marlen und mich, da wir uns in dieser Zeit nicht wirklich gut verstanden haben.
- Was sich zum Glück nach einiger Zeit besserte und ich eine sehr gute Freundin und Schwester gefunden habe! :-)

 

Nach der ersten Woche kam schon gleich das nächste Schockerlebnis, das ich nie vergessen werde - ich kam ins Krankenhaus!
Mit Verdacht auf Malaria durfte ich ein wenig später trotzdem wieder nachhause gehen. Ich wollte dann aber lieber zu einer Freundin nach Swedru fahren, da ihre Toilette etwas besser war.
Dort ging es mir nach einer Nacht noch schlechter, sodass ich erneut ins Krankenhaus musste und auch über Nacht dortbleiben musste.
Es war nicht nur, dass es der erste Krankenhausaufenthalt für mich war, sondern auch, dass ich mit einer totkranken Malaria-Patientin auf einem Zimmer lag und zudem viele Infusionen bekam. (Nebenbei dachte ich noch, dass die Nadel von der Infusion mindestens 4 cm lang ist und in meiner Hand steckt – kein beruhigender Gedanke. :D)
Zu meinem Glück hat eine andere deutsche Freiwillige in diesem Krankenhaus gearbeitet und mir alles erklärt.

 

Nach diesem Erlebnis war ich mir nun sicher: In meiner Familie in Ojobi möchte ich dieses Jahr nicht verbringen!!
Das war für mich alles zu viel am Anfang…
Auch viele, viele Gespräche mit meiner Organisation ARA vor Ort haben nichts geholfen, sondern die Situation noch verschlimmert!

 

Dadurch, dass in meiner Familie auch viele Jugendliche sind, haben wir viel miteinander unternommen. Nachdem wir auch einige Gespräche mit Geoffrey, unserem Gastvater, führten und wir nach Lösungen gesucht und gefunden haben, wie man die Situation für mich bessern konnte, half dies schon um einiges weiter! :-)

 

Obwohl mein damaliger Freund, der zur gleichen Zeit ein FSJ in Ghana verbrachte – jedoch in einer anderen Gastfamilie in einem anderen Ort - wirklich immer für mich da war und mir half, dass es mir gut ging und ich glücklich war, war die Trennung in dieser Zeit gut für uns!
Ich denke jedem von uns beiden brachte es im Endeffekt weiter!

 

Letztendlich verbachte ich auch mehr Zeit mit meiner Gastfamilie und generell steigerte ich mich mehr in die Kultur rein und wollte Ghana einfach nur noch erleben! :-)

 

Und ich bin wirklich sehr, sehr froh, dass ich in dieser Familie geblieben bin, denn ich habe dort ein zweites Zuhause gefunden!! :-)

 

Ich wusste schon, dass ich, ein großer Liebhaber des Essens, auf einiges verzichten werden müsse, doch diese kulinarischen Erlebnisse waren zu manchen Tagen wirklich hart.
Doch ich bin nun der Meinung, dass der Mensch ein absolutes Gewohnheitstier ist, denn mit der Zeit veränderte sich mein Geschmack und ich habe ghanaisches Essen geliebt! :-)
Trotz dessen war ich immer froh, wenn wir wieder Pakete bekamen, in denen Dosenwurst oder Tütensuppen waren!!

 

Marlen und ich begaben uns mit anderen Freiwilligen immer wieder auf neue Abenteuer und haben von Ghana mehr gesehen, als ich bis heute von Deutschland je gesehen habe! :D
Wir überschritten sogar die Grenzen und reisten z.B. auch nach Togo!

 

Neben dem Reisen gab es aber auch noch die Schule. ;)

 

Da dieses Jahr genügend Lehrer an der Havilah Academy waren, bekamen wir keine eigene Klasse, sondern unterrichteten Creative Arts.
Wir baten oft um mehr Arbeit, irgendwelche anderen Fächer, wobei dies nie wirklich zu Stande kam.
Irgendwann fingen wir an, uns selbst Aufgaben zu suchen und z.B. Sport zu unterrichten oder andere Aktivitäten.
Geoffrey, mein Gastvater und zugleich Schulleiter, lag immer sehr nahe, dass wir in unserem Unterricht den Kindern Kreativität lehren sollen.

 

Hört sich einfach an. Ist es aber nicht!
Die Kinder dort sind ausgezeichnete Künstler im abmalen oder etwas kopieren, aber wenn es darum geht, eigenständig sich etwas zu erarbeiten, Kreativität zu fördern, klappt nichts mehr!
Einfachste Aufgaben, wie die Frage auf einem Steckbrief, was sie später werden wollen, beantworten sie entweder gar nicht oder suchten in ihren Büchern und sei es unter Umständen ein Soldat!
Ebenso die zwei Lieblingstiere fusionieren, um ein neues Tier zu erschaffen, sodass am Ende z.B. der Kopf einer Katze mit dem Körper und Beinen eines Elefanten und wiederrum der Schwanz der Katze, als neues Tier ist.

 

Was nicht nur uns, sondern die komplette Schule erschreckte war, dass am Anfang des zweiten Terms die spartanisch zusammen genagelten Bretter, die als Klassensäle dienten, eingestürzt sind! Und das nicht nur einmal!
Ein Schockmoment für jeden, denn keiner wusste, wie nun der Unterricht weitergehen sollte!
Dank bereits gesammelter Spenden konnten wir dann nun wieder einen neuen Holzbau errichten.
Doch für mich war klar, dass das keine Umstände sind, um dort auf Dauer unterrichten zu können.

 

Deswegen habe ich mein Projekt ins Leben gerufen!!

 

Hier hatte ich eine sehr sinnvolle Nebenbeschäftigung gefunden und versuchte nun, Spender zu animieren, um die neue Schule zu bauen.
Die Idee einer neuen Schule bestand bereits und Dank meiner Vorgängerinnen und Vorgänger wurden hier auch schon die ersten Steinreihen für das Fundament gesetzt! :-)

 

In unserer restlichen Freizeit verbrachten Marlen und ich viel Zeit zusammen.
Ja, wir waren im Prinzip eine Person geworden, denn wir wussten was der andere denkt, ohne dass man es aussprechen musste, oder wenn es einem schlecht ging!
Bei Seminaren waren unsere Mentoren immer sauer auf uns, weil wir immer dasselbe erzählten, aber das kann man nun nicht ändern, wenn man dasselbe Leben führt! :D
Wir unterstützten uns immer, wenn es einem gesundheitlich oder auch psychisch mal nicht gut ging! :-)
Wir haben alles zusammen gemeistert und ich habe eine wirklich gute Freundin gefunden!!!!!!!! :-)

 

Unser Zimmer war nun das offizielle Krankenzimmer und wir, Team-Ojobi, wie wir uns nannten, fungierten als Krankenschwestern und versorgten Wunden und andere Dinge jeder Art!

 

Am Anfang fieberte ich auf das Ende dieses Jahres hin und die Tage bei meinem Countdown auf dem Handy schienen nicht zu vergehen.
Aber plötzlich ging alles Schlag auf Schlag, es waren 250 Tage und wir waren noch total fasziniert von allem, alles war neu.
Dann waren wir schon bei 200 Tagen und wir waren noch damit beschäftigt das Land zu entdecken, hatten uns aber schon eingelebt!
Nun war es Halbzeit, dass Midterm-Seminar rückte an und ich träumte des Öfteren, dass ich daheim in Deutschland bin und wachte heulend auf.
Bald ging es runter auf 100 Tage und wir haben schon Angst bekommen, dass wir irgendwas vergessen könnten zu besorgen.
Die letzten 50 Tage brachen an und wir bereisten noch die Orte, die wir unbedingt sehen wollten.
Noch 10 Tage und alles wurde hektisch…
Die letzten paar Tage noch mit der Familie bringen, die ein Jahr lang unser Zuhause war.
Am letzten Abend nochmal mit allen Freunden trinken und feiern.

 

Die letzten Stunden brachen an…
Es wurde immer trauriger, unser Zimmer war kahl und alles in Koffern verstaut.
Die Besorgungen, die man noch nicht gemacht hatte, waren nun auch überflüssig geworden!
Ich erinnere mich noch genau an die letzten Stunden!
Ich hatte nachts nicht viel geschlafen, weil ich noch bis zum Morgengrauen auf den Rocks, Felsen am Rande Ojobis, saß.
Ich war früh wach, weil alle in meinem Zimmer geschlafen hatten und anfingen die letzten Sachen in meine Koffer zu packen.
Die Leute, mit denen ich viel zu tun hatte, waren permanent bei mir und bei dem einen oder anderen kullerte auch gelegentlich eine Träne runter…
Ich versuchte aber Fassung zu bewahren und stark zu bleiben, obwohl ich innerlich losheulen wollte.
Nun kam das Taxi und der Abschied stand bevor!
Alle versammelten sich auf dem Hof und ich fing an zu weinen, denn wir alle wussten: Jetzt ist es soweit.
Was mir besonders schwer fiel, war meinem Lieblingskind (2 Jahre) Tschüss zu sagen, weil er am Anfang immer weinte, wenn er Weiße Menschen sah, aber ich mich irgendwann mit ihm angefreundet hatte und er immer vor meinem Fenster stand und meinen Namen rief!
Die Fahrt zum Flughafen war die pure Hölle!
Ich hatte gemischte Gefühle, einerseits freute ich mich auf Zuhause, aber andererseits musste ich Ghana verlassen, was auch ein Zuhause geworden war und immer noch für mich ist!

 

Ich wusste, dass sich daheim nicht viel verändert haben kann, denn es ist mein gewohntes Umfeld, in dem ich lebe! Aber Ghana zu verlassen hieß unter Anderem auch, dass es nie wieder so sein wird wie vorher!
Es war ein Jahr mein Zuhause, aber ich werde dort nur noch hinkommen, um Urlaub zu machen und die nächsten Volontäre werden kommen und ebenfalls dort ein neues Zuhause finden. :-)

 

Das Wiedereinleben im Praktischen war für mich nicht sehr schwer gewesen. Jedoch die Kopfsache, alles hinter sich zu lassen, war um einiges schwerer!

 

Das Zitat: „Wir glauben Erfahrungen zu machen, aber die Erfahrungen machen uns.“, stammt glaube ich von einem Franzosen und ist goldrichtig!

 

Ich kam nach Deutschland und habe vieles nicht mehr verstanden…

 

Am Anfang, als ich nach Ghana kam, waren Ängste und Probleme z.B. das erste Mal alleine als Obroni (Weißer) inmitten von Obibinis (Schwarzen) Trotro zu fahren, oder wenn die einzige Geldquelle, die Mastercard, nicht funktionierte, oder man irgendwas Falsches gegessen hatte und auf einer Reise den berühmten „Wasserdurchfall“ bekam, oder dass kein Wasser zum Duschen da war, oder dass es wieder ekligen Reis zum Abendessen gab, oder dass es wieder keinen Strom gab um das Handy zu laden bzw. der Ventilator nicht funktionierte, oder dass der Wäschekorb wieder so voll ist, dass man sich die Hände blutig gewaschen hat, oder dass die Dosenwurst leer ging, oder, oder, oder… :D

 

- Luxusprobleme, nenne ich sie jetzt!

 

Denn in Ghana, oder auch in anderen Dritte Welt Ländern, ist das nicht das Problem.
Nein, das Problem liegt viel mehr im täglich Überlebenskampf, den die Leute jeden Tag aufs Neue bestreiten, um ihre Familien ernähren zu können und ihre Kinder in die Schule schicken zu können, damit sie später einen vernünftigen Job erlernen!

 

Meine Familie dort war keines Falls reich, aber trotzdem glücklich!
Hier geht es nicht drum, wer das neuste Handy oder eine Play Station hat.
Hier findet das Leben draußen statt und komischerweise sind Ghanaer in ihrer Freizeit sehr kreativ und finden zu jedem Problem eine Lösung und basteln sich aus Dosen oder ähnlichen Abfällen wunderschöne und praktische Dinge!

 

Klar sind Ghanaer auch keine Unschuldsengel.
Ich bin auch öfters in Streit mit Leuten geraten, weil sie meinten, nur weil wir weiß sind, sind wir reich.
Aber die meisten Leute hier arbeiten auch hart für ihr Geld, um überleben zu können, aber das sind nochmal andere Dimensionen, als in solchen Ländern.

 


Dort ist es aber jeden Tag dasselbe Ziel, seine Ware bestmöglich zu verkaufen, um abends ein Essen kochen zu können und idealerweise die Kinder auf eine Schule schicken zu können, damit sie lernen können.
Hier rackern sich die Kinder sogar meist nach der Schule noch ab und laufen in den Städten mit Körben auf dem Kopf rum und verkaufen Sachen.
Hier bevorzugen es die meisten Familien, dass die Kinder auf gute Schulen kommen.
Die staatlichen Schulen kosten zwar kein Geld, aber das Lernen ist hier mit Klassen über 100 Schülern kaum gegeben.
Deshalb errichtete der Vater meines Gastvater die Havilah Academy, um ein humanes Lernen zu ermöglichen!
Die Schulgebühren sind hier gering gehalten und dienen nur zum Bezahlen der Lehrkräfte, was man langfristig vielleicht über Spenden finanzieren kann, denn der Beitrag ist ein Witz! :-)
Dass die Havilah Academy eine gute Schule ist, beweist sie jedes Jahr wieder durch einen Test der an über 100 Schulen durchgeführt wird und von den Ergebnissen immer bei den besten 5 liegt! :-)

 

Trotzdem hat mir dieses Jahr die Augen geöffnet und ich sehe, wie gerade schon beschrieben, einiges anders.
Vorher habe ich viele Dinge und Personen als selbstverständlich genommen, obwohl das gar nicht der Fall ist!
Nun weiß ich, dass man für Sachen kämpfen muss!
Und das habe ich mir nun auch vorgenommen! :-)

 

Unter Anderem werde ich mein Projekt auf jeden Fall weiterführen, denn ich bin der Meinung, dass egal von welchem Land oder Herkunft, geschweige denn ob reich oder arm, jeder Mensch Bildung verdient hat!!

 

 

 

An dieser Stelle möchte ich vor allen meinen Spendern danken, die den bisherigen Bau erstmal möglich gemacht haben! :-)

 

Durch rund 7.000 Euro Spende, konnten wir bisher soweit gelangen und haben dorthin auch Hoffnung gebracht!

 

Auch möchte ich meinen Freunden und meiner Familie danken, die mich immer und auf jeder Art unterstützt haben!

 

 

 

 

So

18

Aug

2013

Home, sweet Home!

Hallo meine Lieben!

 

Ich bin endlich wieder angekommen!:)
Der Rückflug war ziemlich stressig..

Ich dachte schlimmer als auf dem Hinflug kann es gar nicht mehr werden- falsch gedacht! :D
Als wir abends am Flughafen ankamen, um unser Gepäck aufzugeben lachte uns ein kleiner, dicker Ghanaer ins Gesicht, dass wir erst morgen fliegen würden.

Natürlich haben wir gedacht er verarscht uns, weil er dabei einfach permanent gelacht hatte, aber dem war leider nicht so.

Die Begründung: Der Flug ist pünktlich, aber die Crew muss sich ausruhen!

Jetzt soll man da dran mal den Fehler finden???

Am nächsten Tag ging es dann ziemlich früh los nach Lissabon, wo wir unsere Boardingtickets nach Frankfurt bekommen sollten!

Ja, in Lissabon angekommen lagen da aber keine Tickets für uns bereit.
Als dann einige den Tränen nah waren und andere wiederum mit dem Flughafenpersonal der TAP diskutiert hatten und andere wiederum noch Eltern informieren mussten, weil manche wahrscheinlich schon losgefahren sind..

Um auf den Punkt zu kommen: Wegen Unzulänglichkeit unserer Airline mussten wir noch eine Nacht, wie auf dem Hinflug, in Lissabon übernachten! Aber unsere Flugtickets für den nächsten Tag hatten wir schon bekommen… PUH!
Am nächsten Tag hieß es, ja das Gepäck schnell beim Drop Off abgeben und dann ab nach Hause, aber warum sollte das schon klappen!

Wir waren leider nicht auf den Flug gebucht! :D
Nach stundenlanger rum Telefoniererei und Diskussionen haben wir dann in den letzten paar Minuten noch einen Flug bekommen!
J

Nach tausend Make-up Tuben und Parfüm Fläschchen an der Kontrolle und nebenbei hat auch noch eine Freundin ihren Reisepass verloren..

 

Aber ich kann mit Freude berichten, wir sind ENDLICH daheim! :)

Am Flughafen habe ich dann gleich mal zwei meiner geliebten Mettbrötchen verputzt! :)

 

Auch wenn ich erst ein paar Tage hier war, habe ich mich schon sehr gut eingelebt und ab heute geht auch schon die Arbeit wieder los! ;)

 

Ich bedanke mich ganz herzlich für das Interesse, dass dieses Jahr über an meiner Arbeit in Ghana bestand und hoffentlich weiter bestehen wird!! :)
Auch wenn ich selbst nicht mehr in Ghana bin, werden die Arbeiten dort weitergehen und ich werde sobald ich etwas höre, auch wenn es seltener sein wird, weiterberichten.

Mein Gastvater versucht mir so gut es geht Bericht zu erstatten und wartet natürlich schon sehnsüchtig darauf, dass ich nächsten Frühling wieder komme! :)

 

Auch habe ich geplant eine Präsentation über mein Projekt in Ghana zu halten, wozu ich leider noch keine genauen Daten habe!
Sobald ich etwas Genaueres weis, werde ich dies veröffentlichen!

 

Von der Schule, den Lehrern und allen dort in Ojobi ein großes:

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Do

08

Aug

2013

Die Uhr tickt...

Hallo ihr Lieben,

 

Jetzt sind es nur noch ein paar Tage! L

 

Es ist wirklich sehr schade, dass meine Zeit hier bald zu Ende ist.

Klar freue ich mich auf Zuhause, aber ich habe hier auch ein zweites Zuhause und eine Heimat gefunden, die ich wirklich sehr vermissen werde!

In der letzten Zeit ist in der Schule nicht mehr viel passiert, das Problem ist, dass es momentan dauernd regnet und der Zement nur schleppend trocknet!

Wir haben jetzt aber die Säulen fertig und die Arbeiter haben fleißig die Steine bis zum Dachgiebel verlegt! J

Ich habe meine Zeit noch genutzt, um aus dem Nursery Raum, der wie ein Gefängnis aussah, wenigstens einen etwas schöneren Raum zu machen!



Katrin und Martina (auch zwei Freiwillige des DRKs) haben uns in unserem Projekt besucht und ihre restlichen Spenden, die sie in ihrem Projekt für Kinderversicherungen übrig hatten, unserem Projekt gespendet, wodurch wir hoffentlich noch die Fenster einbauen können, was ich aber leider nicht mehr mitbekommen werde (das Dach ist leider viel zu teuer L)!

Aber auch ihre Spende bringt uns wieder einen Schritt weiter im Bau und besonders Geoffrey hat sich sehr darüber gefreut! J

Am vorigen Wochenende waren wir dann noch auf eine Hochzeit eingeladen von Geoffreys Zwillingsbruder. Es war wirklich sehr schön und interessant zu sehen, wie Ghanaer eine Hochzeit feiern.

 

Jetzt tickt die Uhr aber auch schon…
Ich muss dann noch die letzten Einkäufe und Mitbringsel besorgen und hoffen, dass ich alles in meine zwei Koffer rein bekomme, was ich momentan noch nicht glaube! :D

 

Das wir jetzt mein letzter Eintrag aus Ghana sein!

Wenn ich dann wieder in Deutschland angekommen bin und meinen „Kulturschock“ überstanden habe, werde ich mich aus Deutschland wieder melden! J

 

Bis bald in Deutschland! J

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Mi

03

Jul

2013

Weiterer Verlauf des Baus

Und weiter geht es mit dem Bau…

Letzte Woche noch haben wir das Holz für die Schule besorgt, damit die Arbeiter gleich weitermachen können und nicht wieder zu einer anderen Baustelle gehen. ;)

 

Diesmal sind wir etwas weiter gefahren, da das Holz in Swedru verhältnismäßig billiger ist.
Wir haben uns einen kleinen LKW gechartert, dann ging es los Holz holen, wobei gleich wieder die ersten Probleme entstehen…

Wenn die Verkäufer sehen, dass ein Obroni in das Geschäft involviert ist, wollen sie natürlich gleich Profit rausschlagen, was sie sich in die eigene Tasche stecken können.

!!!Das ist echt verdammt nervig in Ghana!!!

Nur weil ich Weis bin heißt es nicht, dass ich Millionär bin!

 

Auch die Rückfahrt zur Schule lief natürlich nicht ohne weiteres glatt!

Uns ist wohl auf halber Strecke bis zur Schule ein Polizist in seinem privaten Auto gefolgt, um zu sehen wofür wir das Holz und den Rest der Materialien benötigen.

Man braucht wohl eine Extragenehmigung wenn man das Holz für private Zwecke verwendet.
Trotzdem musste der Polizist mal diskutieren- echt anstrengend!
Aber da das Holz für die Schule war und man sehen konnte das wir offensichtlich eine Schule bauen, konnte der Polizist nichts weiter machen.

 

Da der „Eisenbändiger“ wirklich schnell gearbeitet hat und Donnerstag schon fertig war, konnten letzten Freitag auch gleich die Schreiner kommen, um die Säulen einzuschalen.
Da gestern Republik Tag in Ghana war, haben die anderen Arbeiter gestern mit ihrer Arbeit begonnen!
J

 

Je nachdem wie das Wetter mitspielt, aber ich hoffe nächste Woche werden wir damit fertig sein und können den Boden anfangen! J

 

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So

23

Jun

2013

Was ich noch realisieren kann!

Wie beim letzten Eintrag schon erklärt, war in letzter Zeit ziemlich viel los!

Diese Woche sind Marlen und ich praktisch von Schule zum Krankenhaus gerannt.

Mir ging es leider noch schlechter, weil das Krankenhaus mir komplett falsche Medikamente verschrieben hat.

 

Nachdem ich es dann nicht besser wurde, haben meine Eltern mich dazu gedrängt doch zu einem deutschen Arzt zu gehen. ;) Also ging es zum dt. Botschaftsarzt!

Dort hat der Arzt nur den Kopf geschüttelt, was für einen Mist ich verschrieben bekommen habe und die 10 verschiedenen Medikamente und Spritzen abgesetzt.

Und ich muss sagen, mir geht es besser! 

Deshalb hatte ich nun auch endlich Zeit und Kraft mich wieder dem Aufbau zu widmen.

 

Ich habe mit Geoffrey geredet und wir haben jetzt einige Dinge geändert um Kosten zu reduzieren. Auch sind wir zur Übereinstimmung gekommen, dass erstmal Priorität auf das gesetzt wird, was am wichtigsten ist, dass man in dem Gebäude unterrichten könnte!

Dazu müssen:

1. Die Eisenstäbe in den Säulen zwischen den Wänden zur Stabilisation verlängert und mit Zement aufgefüllt werden,

2. Das Fundament zubetoniert wird, dass ein gerader Boden entsteht,

3. Und natürlich das Dach (das werde ich aber definitiv nicht mehr schaffen  ).

 

Da ich nicht enttäuscht sein möchte, wenn ich den Rest nicht schaffe, möchte ich erstmal den ersten bzw. zweiten Punkt versuchen zu realisieren:

 

1). Um die Säulen mit Beton aufzufüllen, müssen diese mit Holz eingeschalt werden!

Hier werden sich die Kosten etwas reduzieren, weil wir einfach altes Holz, von der zusammengefallenen Schule nehmen können!

Dazu brauchen wir 160 Holzbretter. Die Holzbretter werden um die 9.00 GH¢ (~3,60 €) kosten

 = 160 x 9.00 GH¢ = 1,440.00 GH¢ (~ 578 €) (abzügl. der verwendbaren alten Bretter)

 

Ebenfalls Nägel, um die Bretter an der Wand zu befestigen.

Hier brauchen wir 3 versch. Nägelarten und eine Box kostet 25.00 GH¢ (~ 10 €).

Wir brauchen 8 Boxen.

= 8 x 25.00 GH¢ = 200.00 GH¢ (~ 80 €)

 

Und die Arbeiter möchten für ihre Arbeit 650.00 GH¢ (~ 260 €) haben.

 

Das nächste wären die Eisenstangen, die wir brauchen. Um wieder ein paar Cedi zu sparen, kaufen wir hier lange Eisenstangen und nicht schon zugeschnittene für 965.00 GH¢ (~ 386 €).

 

Die Metallbändiger, wie man sie hier nennt, nehmen für ihre Arbeit noch mal 400.00 GH¢ (~ 160 €)

 

 

Insgesamt: (1,440.00+200.00+650.00+965.00+400.00) GH¢ = 3,655.00 GH¢

 

                                       --> 1462,00 €

( mit Umrechnungskurs ~ 2,5)

 

2). Für das Betonieren brauchen wir „nur“ Zement. Wobei ich hier noch ein Kostenvoranschlag für den ganzen Zement habe, den wir bis zur kompletten Fertigstellung brauchen.

 

Das sind die nächsten Schritte, die noch passieren könnten, solange ich hier bin.

Trotzdem freuen wir uns natürlich immer über neue Spenden! 

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So

16

Jun

2013

Von Beerdigung bis zur Malaria

Endlich finde ich mal wieder Zeit um zu schreiben.
Die letzte Zeit ist ziemlich viel passiert!

Fangen wir damit an, dass hier im Dorf eine riesige Beerdigung war.

 

Unser Dorf Gomoa Ojobi ist mit dem Taxi von der Hauptstraße zu erreichen, deshalb haben wir eine große Junction, an der ziemliche viele Taxis stehen um in die umliegenden Dörfer zu fahren. Natürlich kennt sich jeder untereinander.

Der Taxifahrer Frankie, der auch Bruder meines einen Onkels ist, war auf der Hauptstraße von unserer Junction nach Winneba unterwegs, mit 4 Insassen.

Dort ist wohl ein ziemlich schrecklicher Unfall passiert, bei dem alle im Taxi gestorben sind.

Da die Mitfahrer fast alle aus Ojobi kamen, war hier donnerstags bis Montags die Hölle los. Normalerweise ist hier kein Verkehr, aber es war einfach die Hölle los.

Auch bei uns zuhause haben mehrere Familienangehörige geschlafen.
Das artete natürlich in viel Trauer, aber auch Alkohol aus.

Beerdigungen sind hier in Ghana aber ganz anders als in Deutschland. Denn hier feiert man das Leben, dass der jenige gelebt hat und freut sich darüber.

Trotzdem wurde die Stimmung mit einem heftigen Sturm und spektakulären Blitzgewitter untermalt, dazu gehört natürlich auch, dass der Strom ausfiel.

Das ganze Dorf trug in diesen Tagen die Farben Rot und Schwarz, die als Trauerfarben gelten.

Auch hat fast niemand gearbeitet.

 

Die Arbeiter wollten eigentlich an besagtem Donnerstag weiterarbeiten, doch war klar, dass wegen der Beerdigung keiner kommen wird. Was auch sehr verständlich ist!
Was ich dann aber doch etwas unmöglich fand, dass sie dann einfach nicht mehr erschienen sind und Geoffrey ihnen wegen den Kostenvoranschlägen Tagelang hinterher telefoniert hat.

Der Grund war, dass sie in Accra ein anderes Projekt bekommen haben, bei dem mehr Geld raus springt, deshalb mussten wir warten.

Als dann endlich alle Leute da waren und Geoffrey mir jeden weiteren Schritt aufgelistet hat, konnte ich meinen Mund kaum zu bekommen.

Die Kosten, bis zur Fertigstellung sind anscheinend ins unermessliche gestiegen, weil die Arbeiter wahrscheinlich Lunte um Geld gerochen haben.

 

Bis zur Fertigstellung sollen es noch knapp 20.000 Euro sein. Und das ist ein unverschämter Preis!

Aber da ich mich schon informiert habe über einige Preise, habe ich schon Vorschläge ausgearbeitet, um die Kosten mindestens um die Hälfte zu reduzieren. J
Diese werde ich dann die nächsten Tage mit Geoffrey besprechen und hoffen dass ihm meine Ideen gefallen.

 

Der Grund warum das alles so lange dauert ist, da ich ca. seit einer Woche flach liege- Malaria!

Mir ging es ziemlich schlecht und ich hatte typische Malariasyptome wie Schüttelfrost und im nächsten Moment schwitze ich wieder, hohes Fieber, Gliederschmerzen, Kopfschmerzen, usw.

Nachdem Marlen und ich das Fieber am dritten Tag nicht mehr runter bekommen haben, und das Thermometer schon 40° Grad anzeigte und nicht den Anschein hatte zu sinken, wurde ich nachts ins Krankenhaus gebracht.

 

Notaufnahme? –Nein die gibt es nicht. In der „Eingangshalle“ also halb draußen auf der Straße wurden mir Fieber und Blutdruck gemessen. Jeder konnte natürlich zuschauen.

Der Arzt zu dem ich dann gebracht wurde war eigentlich sehr kompetent bis zu dem Punkt, als er meine Hand ziemlich innig begutachtete.

Dann ging es weiter zum Spritzen geben, denn weil der Arzt die Vermutung hatte, dass es Malaria ist, wurden mir Malariaspritzen gegeben.

Da haben zwei Schwestern in einem schmalen Gang gemacht.

Die eine aß gemütlich ihr Omelette während sie meine Spritze zubereitete. :D

Die nächste drehte mich rum, Hände an die Hand, Hose runter und in jede Pobacke eine Spritze!- Das war verdammt schmerzhaft!

 

Ich durfte wieder nach Hause und am nächsten Morgen, wurde mir Blut abgenommen und weitere Malariatabletten verschrieben.

Jetzt geht es mir schon wesentlich besser und ich kann wieder aufstehen. J

Und jetzt kann ich mich auch wieder der Schule widmen und versuchen, noch so viel aufzubauen, wie es mit dem restlichen Geld möglich ist.

Auch wenn ich es gehofft hatte, aber fertigstellen kann ich die Schule leider nicht mehr, da wir kein Geld mehr zu Verfügung haben.

Trotzdem werde ich alles versuchen! J

Diese Woche fangen die Abschlussexamen für die J.H.S. an und deshalb wird auch wieder viel zu tun sein.


Also bis bald!

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So

02

Jun

2013

Wer will fleißige Handwerker sehen?

Innerhalb von nur 4 Arbeitstagen standen die Wände! 

 

Es ist so, dass wir drei professionelle Maurer hatten und drei sozusagende Handlanger, die die Steine mit dem Schubkarren holen mussten und am besten noch dem Maurer drauf setzten, dass diese sie dann ausrichten und zementieren konnten.

 

Am Anfang hätte ich niemals gedacht, dass so eine Wand aus Steinen und etwas Beton zwischendurch hält, aber ich habe es am eigenen Leib ausprobiert- es steht! 

Die Pipe, die wir zur Schule verlegen lassen haben hat sich wirklich als nützlich erwiesen, denn so konnten die Arbeiter noch schneller Arbeiten, weil nicht dauernd jemand zwischendurch ins Dorf laufen musste Wasser holen.

 

Ich habe jetzt mit Geoffrey besprochen, dass an die vordere Front von den Klassensälen auch noch Fenster hinkommen, damit einfach ein besserer Luftzug entsteht, weil man sonst den ganzen Tag in einer Sauna sitzen würde! ;)

 

Seit Freitag sind die Arbeiter nun fertig- wieder ein weiterer Schritt geschafft!! :)

 

Am Wochenende werden nun abwechselnd Schreiner, Maurer und sogenannte „Eisenbändiger“ kommen um uns zu erklären, wie die nächsten Schritte aussehen und einen Kostenvoranschlag zu machen. Ich bin sehr gespannt, weil ich mir das noch nicht vorstellen kann, wie da jetzt eine Decke aus Beton drüber gemacht werden sollte! :D

 

Sobald ich den Kostenvoranschlag habe, werde ich diesen wieder hier veröffentlichen!

Bis dahin! 

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Sa

25

Mai

2013

Ein Grundriss lässt sich erkennen

selbstgebauter Stampfer
selbstgebauter Stampfer

Es ist endlich soweit!

 

Wir haben angefangen, die Wände der Schule zu mauern! J

 

Da leider wieder Light out ist und ich meine Kamera nicht laden konnte, folgen die Bilder in ein paar Tagen.
Aber nun erstmal zu den anderen Schritten, die seit meinem letzten Eintrag geschehen sind:

Wir haben Unmengen an Zement gekauft und im Office gelagert.
Die Steinemacher waren fast jeden Tag da und wir haben schon über 1000 Steine (dann bin ich beim zählen durcheinandergekommen).

Da das Glück dann auch endlich auf unserer Seite war und es öfter geregnet hat, wurde der Sand in das Fundament gedrückt und wir konnten die Arbeiter anrufen, die für das „Trampling“, was so viel heißt, dass die Arbeiter mit selbstgebauten Stampfern die restliche Erde in dem Fundament festdrücken, so dass wir mit dem zementieren beginnen können.


Strafarbeit
Strafarbeit

Die beliebteste Strafarbeit die ein Lehrer danach gegeben hat, war das der besagte Schüler die restliche Erde vom Fundament mit einem Schubkarren zum Sandhaufen am anderen Ende des Schulhofes transportieren musste. :D

Zwischendurch mussten wir den Bau kurz stoppen, weil ich kein Geld abheben konnte!
Dazu muss man sagen, dass die Banken in Ghana total unfähig sind und nicht den Namen einer Bank verdient haben!
Das Geldabheben ist generell nur am Automaten möglich und nicht in der Bank!
Bisher hatte ich nie Probleme damit, aber in letzter Zeit sind die Automaten öfter außer Betrieb oder bleiben hängen wenn meine Karte noch im Automaten steckt!
Wenn ich dann einen Security-Mann hole, liest er mir das „Please wait“ auf dem Bildschirm vor und meint damit ist seine Arbeit getan.
„Befolgen Sie bitte was auf dem Bildschirm steht“- „Ja, dass mache ich schon seit einer halben Stunde und ich hätte gerne meine Karte wieder!!“ – Doch dafür ist der gute Mann nicht zuständig!
Also hat eine Freundin so lange auf den Tasten rumgedrückt, bis sich der Automat wohl von selbst aufgehängt hat und meine Karte endlich ausgespuckt hat!
J

Ich hatte tatsächlich schon vor mein Lager dort über die Nacht aufzuschlagen.

Sowieso sollte man nachmittags nicht mehr zum Automaten gehen weil er generell eh leer ist und nur morgens mit Geld (und wahrscheinlich nicht viel) aufgefüllt wird!

"German Concrete"
"German Concrete"

Also weiter im Text:
Nachdem wir noch mal einige Zementsäcke für die Arbeiter gekauft haben, die für den Beton zuständig waren, konnte es los gehen.

Mein Gastvater betont immer wieder, dass das extra ein „German Concrete“ ist!
Da ich nicht viel von Architektur oder ähnlichem verstehe, hieß ich es mit einem Lächeln gut! J
Nach ghanaischer Denkweise wird also als erstes das Fundament mit Holzbrettern umrandet, damit der Beton nicht drüber hinausgeht.

Nachdem die Bretter angebracht sind wir dann das Zementgemisch nur an den Stellen ausgelegt, wo später eine Wand drauf gebaut wird.

Dadurch entstehen sozusagen mehrere „kleine Felder“, die später zu füllen sind und dies soll dann für mehr Stabilität sorgen!

Bevor dies aber geschieht, werden wie gerade, die Wände hoch gebaut. J

Am Montag geht es dann weiter mit den Arbeiten und wir schaffen es hoffentlich diese Woche bis zur oberen Türschwelle die Wände zu bauen.

Nebenbei haben wir auch sinnvollerweise die Urinalstelle mit Beton gefüllt, dass die Kinder nicht in ihrem eigenen Urin stehen wenn sie urinieren gehen! ;)

Jetzt kann man auch schon mehr erkennen, was wo sein soll. ;)
Ich habe nun auch mit Geoffrey gesprochen und wir sind der Meinung, dass man vorerst, wenn das Gebäude fertig gestellt ist, die Klassen 1-4 unterbringen sollte.

Hier eine kurze Beschreibung, wie das ganze Aussehen soll:

Wie schon erwähnt, sollen 4 Klassenräume entstehen.

Jeder Klassenraum soll durch zwei Türen begehbar sein und 2 Fensterfronten haben.
Da die Fläche zu klein für einen 5 Klassenraum ist, bietet es sich hier an, ein richtiges Office für den Schulleiter und einen so genannten Store-Raum zu bauen.
Hier werden dann Bücher und Kreidesäcke, sowie Pausenspiele (Gummitwist, Bälle, etc.) gelagert.

Vor den Klassenräumen wird ein offener Korridor entstehen.

Das Bild habe ich mal schnell gemalt. Es ist nicht professionell, aber es erfüllt hoffe ich seinen Zweck, um sich das ganze bildlich vorzustellen. J 

Grundriss
Grundriss

In ein paar Tagen werde ich dann sofort von dem Bau der Mauern berichten und Bilder hochladen.
Bis dann!
J

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Mo

29

Apr

2013

Stein um Stein

Da der Regen jetzt öfter gefallen ist und somit den Sand des Fundaments ausreichend runtergedrückt hat, können wir nun beginnen, das Fundament zu schließen. :)

Wie mein Gastvater ja sagt, muss man dort besonders viel Arbeit reinstecken und somit kamen die Arbeiter nach jedem Regen und haben geschaut, ob das Fundament ausreichend gefüllt ist oder ob noch Erde nachgeschüttet werden muss, bis man es fertig stellen kann.

Das heißt der Bulldog musste ein zweites Mal anrücken, um die restliche Erde einzuschütten und die übrige Erde auf einen Berg aufzuhäufen.

Jetzt heißt es fleißig weiter Steine machen! William ist leider momentan etwas mit seiner Schule beschäftigt und deswegen engagieren wir für diese Zeit einen anderen Mann, der dann zusammen mit Sir Budu, dem Co-Direktor, und unserem Gastvater und vielen weiteren neue Steine macht. :)

Da wir bereits schon einige Steine hergestellt haben, können wir das ganze parallel laufen lassen. Wir stellen Steine her, während dessen die Arbeiter die schon fertig getrockneten Steine von damals benutzen. Und bis sie die verbraucht haben, werden wir die nächsten fertig sein. Ich werde mich morgen mit Geoffrey auf den Weg machen Zement zu kaufen und will hoffen, dass der Preis nicht schon wieder gestiegen ist.

 

Das ist also der nächste Schritt: Fundament schließen und Steine herstellen. :)

 

Da ich nun ab dem 1. Mai ca. 10 Tage auf Reisen in Togo bin, werde ich Geoffrey meine Kamera geben, dass ich Ihnen/Euch auch während meiner Abwesenheit zeigen kann was hier passiert ist. :)

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Mi

24

Apr

2013

Weiterbau der Schule!

An dem Wochenende vom 6.-7. April fingen also die Bauarbeiten an!
Eigentlich hatten wir geplant, dass wir zwischen unserem Grundstück und dessen unserer Nachbarn einen Pfad durch das Gebüsch mit einem großen Bulldog machen.
Das hat aber leider nicht so funktioniert wie wir uns das vorgestellt hatten, denn die sehr professionelle, selbstgelegte Stromleitung war im Weg und so mussten wir einen anderen Weg finden.
Also haben wir auf sehr großen Umwegen endlich einen Weg zur Schule durch den Busch freigemacht.
Das Ganze war - wie immer - im Dorf ein riesiges Spektakel und jedes Kind aus dem Dorf ist nebenher oder drumherum gerannt.

Und in dem platt gemachten Gestrüpp haben wir nicht nur Schlangen und anderes Ungeziefer gefunden, sondern auch noch ganz andere Sachen. ;)

Gegen Abend sind dann die ersten Ladungen Sand mit dem großen LKW eingetroffen.
Die Arbeiter und mein Gastvater haben die ganze Nacht durchgearbeitet und viele weitere Ladungen geholt und zur Schule gebracht.
Am nächsten Morgen war fast gar nichts mehr von der Schule, geschweige denn vom Fundament zu sehen, weil alles mit Erde zugeschüttet wurde. :D

Die nächsten Tage arbeiteten die Arbeiter wieder Stunde um Stunde in den prallen (Mittags)-Sonne und haben das Fundament freigelegt und gefüllt.
Selbst die Schüler halfen zwischen ihren Examen (es war nämlich die letzte Schulwoche, in der generell 2-4 Examen am Tag geschrieben werden) Steine wegzutragen oder die Jungs sogar den Arbeitern Schubkarren zu füllen.
Sogar die Mädchen wurden zur Arbeit herangezogen um Steine zu tragen, obwohl ihnen das nicht so gefallen hat, sich schmutzig zu machen.
Aber trotzdem ist dieses Engagement hier sehr bewundernswert, denn selbst die kleinen Kindergartenkinder wollten mit anpacken.
Ich habe Ophelia, meiner Gastmutter, mittags geholfen das Essen für die Arbeiter zuzubereiten.
Dass die Regenzeit so langsam wieder beginnt, ist ganz praktisch, denn wenn es regnet wird die Erde im Fundament noch mal gedrückt und so können wir wieder neu auffüllen, da sonst am Ende das Fundament einreißen könnte, laut Rede meines Gastvaters.
In das Fundament muss besonders viel Arbeit rein gesteckt werden, denn wenn man das verpfuscht, dann brauchen wir gar nicht weiter machen, sagte er. :D

Aber Geoffrey ist der, der die meiste Zeit und Geduld in den Aufbau steckt.
Ich finde es richtig bewundernswert, was dieser Mann alles macht:
Morgens beginnt die Schule um 6 Uhr für ihn, davor sitzt er meistens schon seit 3 oder 4 Uhr Nachts in seinem Büro und kalkuliert und berechnet, wie wir am billigsten unser Material bekommen, da es leider von Tag zu Tag teuerer wird. Letzte Woche kostete der Sack Zement noch 17 Ghana Cedi, heute schon 18 Ghana Cedi…
Nachdem die Schule um 16 Uhr fertig ist, hilft er dann den Arbeitern noch beim Fundament oder Steine zu machen und um 19 Uhr ist wieder die Abendklasse bis 21 Uhr.
Auch ich werde langsam wieder fit und kann ebenfalls mithelfen.
Gerade war ich bei der deutschen Botschaftsärztin, die festgestellt hat, dass sich ungebetene Gäste in meinem Dünndarm rumtreiben, die ich mir wohl von kontaminiertem Trinkwasser geholt habe.
Aber durch die Medikamente, die ich bekommen habe, sollte es nun wieder bergauf gehen.
J

Am Samstag bin ich auf die Verlobungsfeier von dem Zwillingsbruder meines Gastvaters eingeladen, worauf ich mich schon freue! - Die erste richtige, große ghanaische Feier! J

 

Ich hoffe, ich werde schon bald wieder über Fortschritte im Weiterbau berichten können.
Bis bald!

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Mo

08

Apr

2013

Ostern!

Ich fang mal von vorne an..
Vom 21.März-25.März hatten wir Midterm-Seminar - kaum zu glauben, dass jetzt schon mehr als die Hälfte rum ist!
Das Seminar war von viel Freizeit und Spaß geprägt. Dieses Mal waren wir leider nicht die ganze DRK-Gruppe, sondern nur die Hälfte und die andere Hälfte waren IJGDler. Aber trotzdem war es spannend, auch andere Freiwillige kennenzulernen. :)
Am 24.März spät abends haben Marlen und ich ihren Bruder vom Flughafen abgeholt. Viele andere Freiwillige waren auch am Flughafen und haben ebenfalls Familie abgeholt. Alle standen sie mit Schildern in den Händen da und sind sich dann in die Arme gefallen.
Da die Nächte beim Seminar immer sehr kurz waren, sind wir dann auch mal früh ins Bett gegangen. ;)
Die ersten zwei Tage haben wir in der Gastfamilie verbracht und haben uns dann am Mittwoch auf nach Koforidua gemacht.
Bevor wir losgefahren sind war ich noch mit Geoffrey bei der Bank, um einige Spenden abzuholen, damit der Schulbau endlich weitergehen kann.
Doch gab es dabei ein Problem, man kann nicht wie in Deutschland in eine Bank reingehen und Geld abheben- nein, ich wurde an den Automaten geschickt!
Natürlich kostet mich das erstens Mal Abhebegebühren und zweitens hat der Automat nach 1600 Cedi (ca. 660 Euro) den Geist aufgegeben und war erstmal außer Betrieb. :D
Donnerstags waren wir auf dem berühmten Glasperlenmarkt in Koforidua. Bis wir ihn gefunden hat es eine Weile gedauert, da der Markt anscheinend vor Kurzem den Standort gewechselt hat.
Für Marlen und mich war es genau das richtige! ;) Armbänder, Ketten, Anhänger bis das Auge reicht und noch viel mehr! :)
Aber nach ca. dem 10 Stand kommt auch nur noch das Selbe!
Freitags haben wir dann die Fahrt zum Boti-Waterfall unternommen, da gerade Ende der Trockenzeit ist, war der Wasserfall nicht so wasserreich, wie in der Regenzeit.
Nach dem wir die gefühlten 1000 Stufen wieder hochgeklettert waren, sind wir zum Umbrella-Stone gewandert- und ja gewandert ist gut.
Da wir zu geizig für einen Guide waren, sind wir auf eigene Faust durch den Dschungel. :D
Manchmal dachten wir, wir sind vom Weg abgekommen, da wir sehr steile Felswände erklimmen mussten und nur ein wirklich schmaler Pfad vorhanden war.
Da die Sonne wirklich sehr geprallt hat, haben wir als wir daheim waren erstmal ein Mittagsschläfchen gehalten. ;)
Abends haben wir uns dann mit anderen Freiwilligen getroffen, weil irgendjemand meinte, dass an dem Abend der Easter-Street-Carneval stattfinden soll. Das kann man sich so vorstellen, dass auf jeder Straße Koforiduas große Boxen aufgebaut wurde auf denen größtenteils Musik gespielt, aber auch ab und zu gepredigt wird!
Was ich mal kurz einwerfen muss: Ghanaer versuchen wirklich mit ALLEM Geld zu machen. Es ist ja okay, dass wir mehr bezahlen als die Einheimischen, aber wenn dann der Eintritt für uns 10 mal mehr kostet als für Ghanaer, ist das schon etwas übertrieben.
Naja, weiter ging es dann am Freitag nach Nkawkaw, wo ein Paragliding Festival stattfand.
Aber da war wieder das Glück nicht auf unserer Seite, denn es fing gerade an zu regnen, als wir oben auf dem Berg ankamen. :(
Und da sich schon so viele Leute angemeldet hatten, hätte es auch nichts gebracht, zu warten..
Robert hat uns glücklicherweise einen Schlafplatz bei einem Pastor, mit dem seine Gastfamilie befreundet ist, beschafft. Und da ist wieder etwas was ich nicht verstehe: Wir sind bei dem Pastor angekommen und ich habe meinen Augen nicht getraut, in was für einem luxuriösem Haus dieser Mann lebt!
Das war wirklich schon europäischer Standard. Er hatte eine gute Kamera, iPhone, eigenes neues Auto. Angestellt!? Und 5 Meter nebendran leben die Leute in ihren Lehmhütten-  da kann sich jetzt jeder seinen Teil dazu denken.
Also weiter im Text.. ;)
Sonntags wollten wir, weil Ostern war und sich zwei Freiwillige, die vor zwei Jahren in unserer Gastfamilie waren angekündigt haben, früh daheim sein.
Die Familie hat sich wirklich gefreut, die ehemaligen Freiwilligen zu sehen und da haben Marlen und ich uns gefragt, ob es uns auch so gehn wird. :)
Am nächsten Morgen, Ostermontag, wurden dann extra 2 Ziegen geschlachtet und ich durften hautnah miterleben, wie sie erst geköpft und dann das Fell abgebrannt und auseinander genommen wurden.
Berik hat mir auch genaustens erklärt, welches Organ was ist und hat zum "Spaß" sogar das Herz aufgeblasen.
Es war wirklich sehr interessant das zu sehen, doch wurde mir etwas mulmig, als ich es dann mittags zu essen bekam.
Aber man muss sagen, Ziege schmeckt eigentlich gut! :)
Nach und nach sind dann 9 der 14 Geschwister meines Gastvaters angekommen und wir sind alle zusammen zum Strand nach Fetteh gegangen.
Ich habe den Strand noch nie soooo voll gesehen, überall waren Ghanaer und Boxen waren aufgebaut und alle haben gute Laune und tanzen und schwimmen und und und... :)
Was etwas nervig war, dass wir immer einen Beschützer brauchten, weil einige Ghanaer ziemlich aufdringlich waren und uns sogar den Bikini ausziehen wollten.
Aber Dank unserer Onkel und Freunde haben wir auch das überlebt. :D
Seit Dienstag kränkel ich ein wenig mit einer Erkältung und Fieber, aber ich bin auf dem Weg der Besserung! :)
Deswegen konnte ich leider nicht Marlen und ihren Bruder weiterbegleiten auf deren Reise und erhole mich ein wenig.

Seit dem Ostermontag und die darauffolgende Woche war beim TSV Hainstadt, meinem Fussballverein, ein Kuchen-und Waffelverkauf, dessen Ertrag meinem Projekt zu Gute kommt, aufgebaut!
Die Idee dazu kam von meinen Besten Freunden Sina und Max und meiner Mutter, bei denen ich mich nochmal Bedanken möchte! :) (Ihr seid die Besten!)
Aber nicht nur sie haben dazu beigetragen, dass das Ganze so einen Erfolg hatte, sondern auch die vielen Kuchenspenden und Helfer, die das alles ermöglicht haben! :)
Deshalb möchte ich mich auch nochmal hier bei allen Leuten bedanken:

Kuchen-/Waffelteig:
- Andrea Wolf
- Café Göttmann
- Bäckerei Stapp
- Christine Caneiro
- Johanna Weber
- Julia Löwel
- Familie Stohr
- Waltraud Hallstein
- Marlene Schultis
- Familie Guthier
- Familie Gremm- Kübler
- und meine Eltern

Helfer (Verkauf):
- Julia Löwel
- Johanna Weber
- Jasna Weber
- Heide Schimpf
- Marie Lentz

und wie gesagt Sina und Max, die für die ganze Organisation, Verkauf, Waffelteig und spülen zuständig waren!

!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!DANKE!!!!!!!!!!!!!!!DANKE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!DANKE!!!!!!!!!!!!!!DANKE!!!!!!!!!!!!!!DANKE!!!!!!!!!!!!DANKE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


Aber jetzt das Allerwichtigste:
Am Wochenende sind  die Arbeiter gekommen, um sich anzuschauen, wie der LKW am Besten die Füllung für das Fundament zur Schule bringen kann und werden auch gleich anfangen, dies möglich zu machen!
William ist gerade von seiner Taubstummen-Schule wieder gekommen und ist fleißig am Steine machen, wobei ich ihm leider momentan nicht helfen kann, weil ich krank bin. :(
D.h. der Schulaufbau wird sehr bald in vollem Gange sein und ich freue mich schon in ein paar Tagen zu berichten, denn momentan fährt hier LKW nach LKW an mir vorbei! ;)

Ich hoffe auch ihr hattet schöne Ostertage. :)

Zum vergrößern eines Bildes auf das Bild klicken...

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Mo

11

Mär

2013

Next Steps: Schulaufbau

Vorab vielen Dank für den Zeitungsartikel von Frau Hahn (Darmstädter Echo) und die daraufhin eingegangen Spenden! J

 

Da leider meine Mitfreiwillige Malaria bekommen hatte und unsere Gasttante hier eine ziemlich infizierte Wunde am Bein hatte, habe ich die letzte Woche fast nur im Krankenhaus verbracht und kann mich deshalb erst jetzt dem Beitrag über die nächsten Schritte beim Schulaufbau widmen.

 

Ich habe mit Geoffrey besprochen, was wir als nächstes vorhaben zu machen.

Nun haben wir einen Plan angefertigt, was wir vom Fundament bis zur Oberschwelle, sprich bis zum Türsturz alles benötigen und wie viel es kosten wird!
So konnten wir wieder einen Kostenvoranschlag aufstellen.

 

Und nun auf vielfachen Wunsch, die Auflistung der weiteren Bauabschnitte sowie deren veranschlagten Kosten:

 

Der 1. Schritt wird sein, das Fundament mit Kies zu füllen, um es eben zu machen.
Dafür brauchen wir für jeden Klassenraum ca. 2 LKWs mit Kies.
Eine Ladung Kies kostet hier GH¢ 250,00
(~104,1 €)! Mittlerweile planen wir 4 Klassenräume zu bauen.
= GH¢ 250 x 2 Ladungen x 4 Klassenräume= GH¢ 2.000,00
(~ 833,3 €)

 

Der nächste Schritt ist dann die Wände von der Basis bis zum Türsturz weiterzubauen.
Dafür brauchen wir ca. 4655 Steine.
Einen Stein zu formen kostet Gh¢ 0,80
(~ 0,33 €).

= GH¢ 0,80 x 4655 Steine= GH¢ 3.724 (~ 1551,67 €)

 

Des Weiteren brauchen wir, um die Steine zu formen bzw. zu legen, 75 Säcke Zement.
Ein Sack Zement kostet zurzeit ca. GH¢ 17,00
(~ 7,1 €).

= GH¢ 17,00 x 75 Säcke= GH¢ 1.275,00 (~ 531,25 €).

 

Und zuletzt muss auch der Arbeiter bezahlt werden, der GH¢ 300,00 (~ 125 €) für jeden Raum nimmt, den er baut.

Natürlich werden auch hier wieder Lehrer, ältere Schüler und wir mithelfen, um Kosten zu sparen.
= GH¢ 300,00 x 4 Klassenräume= GH¢ 1.200,00
(~ 500 €).

 

 

Insgesamt:     GH¢ (2.000+3.724+1.275+1.200)
GH¢ 8.199,00

 

à ca. 3416,25 €

 

(mit Umrechnungskurs ~2,4)



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Mi

27

Feb

2013

Mole Nationalpark

Mole Nationalpark
Mole Nationalpark

Dieses Wochenende fing schon früher an als normal. Da wir einen etwas längeren Trip in den tiefsten Norden des Landes geplant haben, da Sarahs Schwester aus Deutschland zu Besuch war und wir in den Mole Nationalpark wollten. Am Mittwochnachmittag haben sich Marlen und ich dann mit Sarah, ihrer Zwillingsschwester Lisa und zwei anderen Freiwilligen Bianka und Eva, in Accra getroffen. Um 23 Uhr ging es dann via V.V.I.P Bus mit A/C los nach Kumasi. Die Busfahrt bestand hauptsächlich aus Frieren und Schlafen! :( Nach 6 Stunden in Kumasi angekommen, sind wir gleich in ein Taxi gesprungen, um einen Überfall zu vermeiden. Weiter von dort aus ging es dann mit einem Metro Bus nach Tamale. Das war eine sehr unbequeme Angelegenheit, da wir in 3er- Reihen auf sehr schmalen Sitzen saßen. Und wenn dann eine ghanaische Frau mit ihrem sehr gut gebauten Hinterteil neben einem sitzt hat man gleich nur noch die Hälfte des Sitzes! :D Als die nächsten weiteren 6 Stunden dann auch überstanden waren, kamen wir auf einer sehr entlegenen Station in Tamale gegen Mittag an. Hier hieß es dann erstmal um die Tickets für den Anschlussbus nach Larabanga streiten, da nur einmal ein Bus zum Mole Nationalpark fährt. Wie sollte es auch anders sein? – Warten, warten, warten! Und dann kam der Bus endlich gegen 5 Uhr an. Die Toiletten hier waren nicht wirklich hygienisch! Es waren zwar ovale Löcher im Boden vorhanden, so dass man darauf schließen konnte, dass dort einmal Toiletten gestanden haben. :D Nachdem wir dann nach weiteren 4 Stunden Fahrt endlich Donnerstag Abend gegen 21 Uhr in unserem Guesthouse in Larabanga angekommen sind, wollten wir alle nur noch eine Eimerdusche genießen und endlich ins Bett. Unsere Schlafgelegenheit war wirklich top! Wir hatten zwei dreier Zimmer und dahinter Grenze direkte die unendlich Weite des Nationalpark.  Viel Schlaf hatten wir nicht, da wir gleich am nächsten Morgen um 6 Uhr fertig sein mussten, dass wir mit unserem Jeep zur Zentrale fahren konnten, dass wir noch einen Guide für die Walking Tour bekommen. Um kurz nach 7 ging es dann zu Fuß los in den Nationalpark. Es war sehr gruselig, da der Guide eine riesige Waffe bei sich trug, aber nachdem ich ihn fragte, ob er sie jemals benutzt hatte, sagte er, dass er sie nur mal genutzt hat, um ein verwundetes Tier zu erlösen. Wie 6 Weiber auf einem Haufen nun mal sind, haben wir ziemlich viel gequatscht. :D Irgendwann weiß uns unser Guide darauf hin, dass wir doch bitte leise sein sollten, wenn wir wirklich Tiere sehen wollen. Nachdem wir Spuren gelesen haben und Kot gefolgt sind, haben wir tatsächlich riesige Elefanten gesehen. Das faszinierende daran war, dass Elefanten eigentlich gar nicht grau sind, sondern schwarz. Diese Giganten sind wirklich ausgefuchst, sie schmieren sich mit Schlamm ein beim Baden, um sich vor der Sonne zu schützen und dann trocknet der Schlamm und lässt sie grau aussehen. Wir haben noch ganz viele verschiedene Antilopenarten, Vögel, Warzenschweine und andere Tiere gesehen.Löwen sind wohl auch in dem Nationalpark zuhause, jedoch wurden sie schon einige Zeit nicht mehr gesehen. Nach der Walkingtour waren wir erschöpft und haben uns erstmal eine Auszeit im Restaurant gegönnt, wo wir nebenbei den Elefanten beim Baden am Wasserloch zusehen konnten.  Am Nachmittag haben wir dann unseren Fahrer vom Jeep angerufen und haben unsere Driving Tour durch den Park begonnen. Wir hatten ein rießiges Glück, denn die Krokodile waren zu sehen. Als wir dann einige Fotoshootings gemacht haben, bekamen wir das wohl beste Spektakel zu sehen. Ein Krokodil hat sich wieder ins Wasser begeben und sich einen Fisch oder Vogel gefangen. Das hat die anderen Krokodile aufmerksam gemacht und plötzlich sieht man überall im See Krokodil Augen bzw. Nasen auftauchen und in Richtung des Krokodils schwimmen. Das war ziemlich gruselig, denn wir hätten niemals bemerkt, dass ca. 3 Meter neben uns ein Krokodil relaxt hat. :D Als alle Krokodile zusammen gekommen sind gab es einen Krokodil Kampf- sehr faszinierend!  Dann sind wir wieder zu unserem Jeep zurück und weiter durch die unendlichen Weiten gefahren. Da die Zeit aber leider nur begrenzt ist, mussten wir auch bald wieder zurück fahren.  Obwohl Ghana leider nicht so eine große Artenvielfalt an Tieren hat wie z.B. Kenia, haben wir trotzdem viele exotische Tiere gesehen.  In unseren nächsten Ferien werden wir dann einen Hippe-reservat besuchen, worauf ich mich auch schon sehr freue! Dann ging es wieder nach Hause und wir sind wieder nach einer kalten Eimerdusche ins Bett gefallen, denn der nächste Tag startete schon um 3 Uhr in der Nacht. An dem Tag hatten wir uns vorgenommen wieder zurück in den Süden zu fahren. Da aber vom Mole Nationalpark nur entweder sehr früh morgens oder spät abends ein Bus fährt, hatten wir keine andere Wahl. Den ganzen Tag haben wir dann damit verbracht zu warten, dass unser Bus nach Accra fährt. Wir sind wieder über die Nacht gefahren und deshalb war die Fahrt ganz entspannt. Aber das hieß noch lange nicht, dass das das Ende unserer Reise ist- Nein! Von Accra ging es dann nach Cape Coast zu einem Botel, an einem See voller Krokodile! Dort angekommen haben wir erstmal die Krokodile gefüttert, damit sie nachher nicht uns fressen wollen.  Auf einer kleinen Insel im See kamen die Krokodile dann an Land. Mit einer Mitarbeiterin des Botels haben wir uns dann zu dem Krokodil getraut und es sogar angefasst!! Das war so ein gruseliges Gefühl, denn das Krokodil öffnete gerade als ich es angefasst habe sein Maul und machte ein Geräusch! :D Aber das Gefühl diesen Exot anzufassen war sehr komisch, denn es war irgendwie hart, aber doch weich. Als dann die Big Mama, die über einige Meter lang ist, kam, haben wir doch ein etwas mulmiges Gefühl bekommen und sind gegangen. Nach einer kühlen Sprite endete dann unser wirklich stressiger, aber wunderschöner Trip zum Nationalpark und zu den Krokodilen. Dann wollten wir einfach nur noch heim und eine Dusche genießen und den Schlaf von einigen Tagen nachholen. Daheim angekommen mussten wir erstmal feststellen, dass kein Wasser da ist. Als wir nach Wasser fragten, hieß es, dass wegen der schon ziemlich langen Trockenzeit, kein Wasser in ganz Ojobi vorhanden ist. Das nächste Wasser sei einige Kilometer entfernt an einem Bohrloch. D.h. um an Wasser zu kommen laufen unsere Gastbrüder die letzten Tage schon um 5 Uhr los, dass sie um 7 Uhr wieder zu Hause sind, um sich für die Schule fertig zu machen. Die nächste Zeit müssen wir wohl noch etwas sparsamer mit dem Wasser umgehen, als sowieso schon. Da mich schon einige Interessenten wegen meines Zeitungsartikels angesprochen haben, werde ich bis zur nächsten Woche einen Blog schreiben, wie der weitere Verlauf des Schulaufbaus aussehen soll! Vielen Dank für Ihr Interesse! 

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Mo

11

Feb

2013

Step by Step!

Ich dachte es ist mal wieder an der Zeit etwas von mir hören zu lassen!

Die vorletzte Woche haben Marlen und ich damit verbracht schwerste körperliche Arbeit zu verrichten! ;)
Dienstags morgens bin ich aufgestanden um die Wasserlage in den Tonnen zu checken, doch war diesmal nicht nur kein Wasser, sonder auch keine Tonnen da!
Als ich dann Geoffrey gefragt habe, ob unsere Wassertonnen geklaut wurden, lächelte er nur und meinte, dass sie hinten an der Schule sind, weil William neue Blöcke für die Schule baut.
Da wir an dem Tag nur eine Stunde Unterricht hatten beschlossen wir kurzerhand uns in alte Sachen zu schmeißen und zu helfen!
Dort angekommen hieß es erstmal zu verstehen, was William versucht uns zu sagen.
Das ganze wäre viel einfacher gewesen wenn William sprechen könnte, aber William ist leider Taubstumm und das macht das Verständnis ein bisschen schwerer.
Also versuchten wir mit unserem Laienwissen in der englischen Taubstummen Sprache den Anweisungen des Chefs zu befolgen.

Erst mussten die ganzen Schulmädchen Wasser in großen Schüsseln, auf ihren Köpfen, bis hinter die Schule tragen. In der zwischen Zeit mischten William, Marlen und ich fleißig den Zement mit einem Sandähnlichen Gemisch.

Wir fragten uns warum, aber daraufhin kam nur die Antwort, dass man das hier halt zu macht! :D – sehr aufschlussreich!

Als wir fertig mit dem Mischen waren musste das ganze dann noch mal umgeschichtet werden und dann Wasser drüber und so weiter.
Aber egal was wir auch machten, es war falsch! :D
William zeigte uns, wie man Wasser drauf tröpfelt und wir machten ihm es genauso nach, aber nein dann war es zu viel dann zu wenig.

Egal ob wir das Selbe machen wie die Ghanaer, die Deutschen machen alles Falsch! :D

Dann ging es los: Das Zementgemisch in die Blockform schaufeln und platt drücken und zu der zuvor geebneten Fläche tragen und den Block vorsichtig aus der Form lösen und ihn trocknen lassen.
Nachdem wir genau 105 Mal diesen Schritt wiederholt haben waren wir einfach nur körperlich am Ende.
Unsere letzte Kraft nutzen wir, um eine Wasserschlacht zu starten!
J

Die restliche Woche haben wir William auch geholfen und jeden Tag stolze 105 neue Blöcke gemeistert! J - ich hatte schon lange nicht mehr so einen Muskelkater! :D
Jeden hat es sehr gefreut, dass selbst wir mit anpacken und uns nicht vor der Arbeit scheuen.

Das Wochenende haben wir dann bei Jonas in Basco verbracht, wobei man sagen muss, dass mit uns nicht viel anzufangen war!
Die letzte Woche wurden dann fleißig neue Schulbänke gebaut, weil einige Kinder schon förmlich auf dem Boden sitzen mussten, weil ihre Bänke zu zerfallen sind.
Ich kann also berichten, dass es weiter voran geht mit dem Schulaufbau!
J
Jetzt heißt es für mich, weiter fleißig Spenden sammeln, um den weiteren Aufbau in der Zeit, in der ich hier bin zu unterstützen!

Da Ghana sich momentan im wirtschaftlichen Aufschwung befindet, wird es immer schwieriger, billig Materialen die wir brauchen zu bekommen, weil einfach alles viel zu teuer wird!

  

Ich würde mich freuen, wenn Sie/Du auch Freunden oder Verwandten von meinem Projekt erzählen würden. J
Und falls weiterhin Interesse besteht das Projekt mit einer Spende zu unterstützen, stehe ich gerne für Fragen zur Verfügung! ( alida-ghana@t-online.de)

 

Bis zum nächsten Eintrag! :)

 

 

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Mo

21

Jan

2013

Schulaufbau

Schulgebäude
Schulgebäude

Am Dienstag den 8.Januar 2013 kamen alle Schulkinder wieder voller Motivation und neuem Elan in die Schule. Doch das Bild was sie dort erblickten war keineswegs erfreulich.

Die kompletten „Säle“ der Klassen 1-3 sind zusammen gestürzt und sahen wortwörtlich aus wie ein Pfannkuchen.
Es war ein wirklich sehr trauriger Anblick!
Die erste Schulwoche fiel der Unterricht für diese Klassen im Prinzip aus. Ein paar Kinder sind trotzdem in die Schule gekommen und wurden dann in die höheren Klassen mit hineingesetzt.
Unser Schulleiter, Geoffrey, der ja auch gleichzeitig unser Gastvater ist, hat sich dann an mich gewandt und gefragt was wir jetzt tun können.
Wir hielten es für die sinnvollste Lösung, die Säle noch mal provisorisch aus Holz aufzubauen, damit es den Kindern gewährleistet ist in die Schule zu kommen und zu lernen. Denn, um am richtigen Schulgebäude weiterbauen zu können, fehlen leider noch viele Gelder.

Nun bezogen wir den Schreiner mit ein, um einen Kostenvoranschlag zu bekommen, was das Vorhaben kosten solle.

Mir sind fast die Augen rausgefallen, als ich gesehen habe, wie viel so etwas kosten wird. Da ich aber schon vor meinem Aufenthalt angefangen habe Spenden zu sammeln, konnten wir den Bau finanzieren.
Als ich die Spendensache ein paar Tage später mit dem DRK abgesprochen hatte und das Geld auf dem Konto hatte, bin ich zu Geoffrey, der vor dem eingestürzten Gebäude stand, hin und meinte, dass das Geld nun zur Verfügung steht.
Und das war wirklich ein schöner Anblick!
J

Seine Augen strahlten richtig und man hat gemerkt, dass er sich schon vorgestellt hat, dass die Arbeiten schon am Wochenende starten können.

Ich fragte ihn, ob ich das Geld jetzt holen solle, oder erst am Montag, worauf er nur mit einem noch breiteren Grinsen antwortete: „Please, right now!“
Und schon hab ich mich mit Marlen und einem Cousin meiner Gastfamilie auf den Weg in die Stadt gemacht, um das Geld von der Bank abzuheben.
Natürlich, wenn ich sonst immer bei der Bank bin bekomme ich alles in 20 Cedi Scheinen, wenn nicht sogar größer. Aber an diesem Tag bekam ich alles in 10 Cedi Scheinen- na super! Ein riesen Batzen Geld in 10 Cedi Scheinen.
Auf dem Rückweg habe ich mich irgendwie unsicher gefühlt mit so viel Geld in der Tasche, aber ein Glück hatten wir ja einen „Bodyguard“! :D
Abends haben wir Geoffrey dann das Geld übergeben und darauf mit einem alkoholfreien Sekt angestoßen.
Geoffrey war wirklich überglücklich und hat gar nicht mehr aufgehört zu grinsen und mir im Namen aller zu Danken.
J

Er hat sofort den Co-Direktor angerufen, um samstags morgens in aller Frühe alle Materialien zu besorgen, um wie schon gedacht, gleich am Wochenende alles aufzubauen.

Da wir gerne dabei sein wollten, sind wir also am Samstag auch sehr früh aufgestanden, haben zusammen einen Transporter besorgt und sind in ein Dorf gefahren, um bei einem Händler Holz, Nägel, Dachbahnen und sonstiges Baumaterial zu besorgen.
Natürlich hat der Verkäufer die Fährte auf mehr Geld gerochen, weil zwei Weiße dabei sind. Doch die Lehrer haben ganz gut mit ihnen gehandelt.

Als Marlen und ich im Auto gewartet haben, haben wir uns gedacht wir machen mal das Radio an, um ein bisschen Musik zu hören. Das war leider ein Fehler, denn das Auto ist nicht mehr angesprungen! :D

Wir haben uns etwas geschämt, aber wir wären ja nicht in Ghana, wenn die Fahrer nicht schon mit einer solchen Situation vertraut wären. Also haben alle Mann angeschoben und nach einigen Metern konnten wir dann weiterfahren.
Da haben wir noch mal Glück gehabt!
J
Als der LKW vollgeladen war, hieß es ab nach Hause, wo schon viele Helfer sehnsüchtig auf uns warteten und gleich angefangen haben den LKW abzuladen.
Da es eine kurze Nacht war habe ich mich dann erstmal wieder in mein Bett gelegt, wurde aber auch schon bald vom Hämmern geweckt.
Geoffrey hat tatsächlich mit dem Schreiner verhandelt, dass er es versuchen soll, die Räume binnen des Wochenendes fertig zu stellen.

Da ich nicht nur unnütze rum stehen wollte, habe ich geholfen die Nägel zu präparieren, damit sie wenn sie in das Dach geschlagen werden, kein Wasserdurchlassen (Sinn hab ich trotzdem nicht verstanden, weil es eh schon spezielle Nägel für Dächer waren, aber macht nichts J )
Der Schreiner und einige Lehrer arbeiteten das Wochenende durch und so standen die 3 Räume am Dienstag wieder vollständig.
Als alles fertig war, kam Geoffrey noch mal zu mir und dankte mir noch mal und auch im Namen der Kinder und Eltern, die sich alle sehr gefreut haben.
J


Und genau diesen Dank möchten wir auch an Sie/Euch weitergeben, die diesen Bau erst ermöglicht haben!
J

 

Wir sind dem Ziel, ein richtiges Schulgebäude für die Kinder zu bauen zwar wieder ein Stück weiter entfernt, aber ich denke allein das Lächeln eines kleinen ghanaischen Schulkindes ist es wert, dass wir jetzt weiter an das positive denken! J

Bitte beachtet hierzu auch die Bilder in der Bildergalerie die den Aufbau der vorläufigen Klassenräume dokumentieren.

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Do

03

Jan

2013

Weihnachten und Silvester bei 32° Grad

Weihnachtsfeeling? – „Keinen Meter“, würde ich jetzt sagen!
Ich wusste dadurch, dass wir ja momentan Ferien haben nicht einmal das Datum das wir hatten. Und was noch viel trauriger war, ich hatte keinen Adventskalender!
L
Und schon allein das macht die Adventszeit ein wenig aus. Aber hier in Afrika ist das was ganz anderes! Hier wird nicht weihnachtlich geschmückt oder Plätzchen gebacken, nein hier geht das Leben bei 32° Grad ganz normal weiter wie immer.
Selbst ich, die Schnee normalerweise nicht gerne sieht, habe ihn vermisst!
Manchmal bin ich hier sogar mit einer Weihnachtsmütze rumgerannt, damit ich wenigstens ein wenig Weihnachtsstimmung hatte. :D

Wenn mir nicht Freunde am 6. Dezember geschrieben hätten, dass Nikolaus ist, hätte ich selbst das „verschwitzt“. :D

Die Weihnachtszeit ging trotzdem relativ schnell rum, weil wir viel unterwegs waren. Dazu werde ich dann in meinem nächsten Blog etwas schreiben. J
Da hier Weihnachten erst am 25. Dezember gefeiert wird, haben Marlen und ich beschlossen, dass wir am 24. Dezember mit ein paar anderen Freunden von uns ein Haus in Winneba mieten und dort ganz „deutsch“ Weihnachten feiern.
Einige hatten Weihnachtsdekoration geschickt bekommen und wir haben uns Weihnachtslieder runtergeladen und angehört und den Tisch und einige Pflanzen dekoriert- so kam das erste richtige Weihnachtsfeeling!
J
Unser Weihnachtsmenü hat sich ziemlich lange hingezogen, da wir 11 Leute waren und jeder Hunger auf deutsches Essen hatte.
So haben wir mit der Vorspeise begonnen, die aus meinen letzten Tütensuppen bestand und einem richtigen Salat mit richtiger Salatsoße dazu (Hier in Ghana besteht der Salat meist aus Kohl und Ketchup und Mayo drüber). Weiter ging es mit selbstgemachten Spätzlen und einer Sahne-/Kondesmilchsoße mit Hähnchengeschnetzeltem und Karottengemüse. Unseren Nachtisch, der aus Apfel- oder Bananenpfannkuchen mit Eis bestand, haben wir erst gegen Mitternacht essen können, weil wir einfach voll gefressen waren. Alles zusammen haben wir unter viel Schweiß und Hunger ein super leckeres Essen gekocht.
Danach haben wir alle zusammen Weihnachtslieder gesungen und Balti hat auf seiner Gitarre gespielt. Das war wirklich richtig schön.
Danach kam die Bescherung.
J
Einige hatten Geschenke geschickt bekommen oder wir haben uns gegenseitig beschenkt und die Geschenke haben wir unter einer liebevoll dekorierten Topfpflanze trapiert. :D

Die Nacht ging ziemlich lange und deshalb hatten Marlen und ich nicht viel Schlaf, weil wir am 25. schon früh wieder in unserer Gastfamilie sein wollten, weil sie meinten es würden viele von den ganzen Gastonkels kommen.
Daheim angekommen war nichts los, nur ziemlich viele Kinder die auf dem Hof spielten. Da dachten wir uns wir legen uns noch mal schnell hin und machen einen Powernap. Um 16 Uhr sind wir wieder aufgestanden und ich habe gerade eine Eimerdusche genossen und kam mit meinem Handtuch umgebunden aus der Dusche als mein Gastvater Geoffrey meinte wir sollen sofort nach draußen kommen.
Ich mir schnell etwas angezogen und raus gegangen.
Draußen saßen dann einige Männer (unser Gastvater und ein Onkel, Freunde und Nachbarn), um einen Tisch rum und haben uns erstmal einen Schnaps eingeschenkt.
Es ist eine sehr große Ehre für eine Frau, an dem Tisch von Männern zu sitzen, weil normal die Männer alle zusammen aus einer Schüssel oder einem Topf essen und die Frauen separat essen müssen und meist nicht mal Stühle bekommen.
Doch wir hatten diese Ehre und durften wie Tiere mit den Männern aus einer Schüssel essen. :D Es gab Riceballs with Peanutsoup was soviel bedeutet wie zusammenklebender Reis in Ballform mit einer Erdnusssuppe.

Dazu gab es erst nur Hühnchen aber später gab es Lammfleisch und ich hatte wohl einen sehr unglücklichen Platz neben meinem Nachbarn, weil er mir dauernd Fleischstücke gab. Mein Fehler war, dass ich vorher gefragt habe was ich da essen muss. So musste ich Lammleber,-niere- und Herz essen. Also für das nächste mal weis ich, ich frage erst danach was es ist! :D
Die Krönung war dann als er mir den Knochen hin gehalten hat, da ich ihm aber nicht glauben wollte, dass man diesen essen kann hat er es mir vorgeführt und ich hab es ihm nachgemacht. Er meinte der Knochen ist sehr Calcium reich, also wie könnte ich da widersprechen. ;)
Während dessen mussten wir zahlreiche Schnäpse über uns ergehen lassen.
Doch bin ich sehr froh, diese Erfahrung, ghanaische Weihnachten zu feiern, gemacht zu haben.
J
Normal ist es hier in Ghana nicht üblich, dass man sich etwas schenkt. Aber trotzdem haben wir für jeden unserer Familie ein Geschenk gekauft.

Und wir konnten sogar sehen, dass sie sich riesig gefreut haben. J
Unserem Gastvater haben wir z.B. ein Trikot geschenkt oder unserem Gastbruder ein Tshirt und ein Deo (was ganz uneigennützig war, weil das Deo einfach total gut riecht
J ).
Dann ging die Schnapsparade mit unserem Gastonkel weiter und später landeten wir in einem Spot. Ein Spot ist ähnlich wie eine kleine Bar, meist einfach ein kleiner Container in dem der Alkohol verkauft wird und getanzt wird davor, also alles unter freiem Himmel.

Wir waren natürlich die Hauptattraktion, zwei weiße Obronis in einem Spot voller schwarzer, betrunkener Ghanaer.

Unser Gastvater kam später etwas besorgt vorbei und meinte zu unserem ältesten Gastonkel, dass er doch bitte gut auf uns aufpassen soll. J

Normal gehen die Frauen hier auch nicht in Spots, aber hier haben wir anscheinend Sonderprivilegien und dürfen das.
Alles in allem, war Weihnachten hier eine schöne Erfahrung!
J
Weiter ging es mit Silvester.
Was sehr schön war, das fast alle von unserer Gruppe vom DRK zusammen gefeiert haben.
Wir haben im Oasis, einem Beach Resort eines Deutsch-Türken direkt am Strand, gefeiert. Dort haben generell sehr, sehr viele Deutsche gefeiert.
Zuerst gab es Buffet und später hat eine Reagge Liveband gespielt bis Mitternacht. Um Mitternacht sind dann alle zum Strand und es gab ein Feuerwerk und ein riesiges Lagerfeuer.
Ab dann hat ein DJ aufgelegt und wir haben fast die ganze Nacht getanzt und gefeiert und einfach Spaß gehabt zusammen.
J

Um 4 Uhr haben dann die meisten gesagt, dass es langsam Zeit ist heim zu gehen.
Wir hatten einen nicht mal 10 Minuten Fußweg vor uns und deswegen dachten wir uns lohnt es sich nicht ein Taxi zu nehmen, da wir sowieso zu 9 waren.
- Falsche Entscheidung!!!
Kaum 100m die Straße entlang gelaufen rief auf einmal jemand von uns das uns Typen mit Baseballschlägern hinterher rennen. Ich war relativ am Ende der Gruppe und dachte nur: „Renn vor und rette das aus deiner Tasche was du retten kannst!“.
So hab ich mir schnell mein Smartphone in meinen BH gesteckt und schon riefen die ersten von uns um Hilfe und das die eine Tasche geklaut sei. Kaum hatte ich mein Handy versteckt stand schon einer neben mir und meinte, dass ich zu ihm kommen soll und er mir helfen will, doch im nächsten Moment will er mir meine Tasche wegreißen und ich weis nur noch das ich panisch geschrieben habe: „GO AWAY!“
Doch das brachte alles nichts, denn von der anderen Seite kam der nächste mit einem Baseballschläger und hat an meiner Tasche rumgerissen!
Aber jeder der mich kennt, weis dass ich mir das nicht einfach gefallen lasse und hab mich natürlich gewehrt. ;)
Das war im Endeffekt nicht so schlau, weil ich dann den Baseballschläger abbekommen habe. Ich kann nicht mal mehr genau sagen wo, ich hatte nur höllische Schmerzen und nebenbei hat auch noch ein anderer eine Glasflasche auf dem Boden zertrümmert. Und nun weis ich nur noch, dass ich voller Angst da stande und es sich anfühlte, als ob jeder andere von uns 100km von mir entfernt ist und ich ganz alleine bin. Ich kann auch nicht mehr genau sagen wie viele es am Ende waren, weil man einfach keine Ahnung hat wer einem Helfen wollte und wer nicht.
Ich stand dann einfach nur noch da, völlig unter Schock und habe mitbekommen als die anderen kamen und mich in den Arm nahmen und versuchten mich zu beruhigen.
Plötzlich war die halbe Straße wach und jeder kam, doch dann war es auch schon vorbei!
Wir waren sofort bei der Polizei gewesen, wobei die auch nicht viel machen konnten…

Wir haben unsere Personalien angegeben und was geklaut wurde und sollten am nächsten Morgen wieder kommen.
Geschlafen habe ich nicht wirklich in dieser Nacht.
Ein netter Mann war am nächsten Morgen mit uns bei der Polizei und meinte, er kenne die, die uns in der Nacht überfallen haben und er würde sofort bescheid sagen, wenn er sie wieder sehen würde.
Also hoffen wir einfach das Beste!
Der Start in das neue Jahr ist zwar nicht ganz gelungen, aber ab jetzt kann es ja nur noch besser werden!
J
Da es leider von Brust bis Schulter hoch etwas dick war und ich Schmerzen hatte, habe ich meine weitere Reise in den Nationalpark abgeblasen und bin wieder heim in zu meiner Gastfamilie gefahren.
Was sehr schade ist, dass ich nun leider keine Bilder mehr von meinem ghanaischen Weihnachten habe.
L
Aber ich hoffe die Beschreibungen reichen euch!
Und ich hoffe, dass ihr einen besseren Rutsch ins neue Jahr hattet!
J
Und bald setzte ich mich dann eine meine Reiseberichte und Abenteuer, die ich während meinen Ferien erlebt habe!
J

Frohes neues Jahr!


Abwasch muss auch sein!
Abwasch muss auch sein!
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Mo

17

Dez

2012

Praesidentenwahlen und Seminar

Hallo ihr Lieben,
mal wieder ein Lebenszeichen von mir.
Vor zwei Wochen hatten wir unser Seminarwochenende mit der ghanaischen Partnerorganisation ARA.
Dieses Wochenende haben wir ebenfalls, genau wie bei unserer Ankunft, im ARA-Haus verbrach. Jedoch wurden wir diesmal in den eher ungemütlichen 10-Bettzimmern, in den letztendlich ca. 14 Personen geschlafen haben, untergebracht.
Was ganz lustig war, das hier nicht nur Gemeinschaftsduschen, sondern auch Gemeinschaftstoiletten sind, die nur jeweils mit Duschvorhängen abgetrennt waren. Also Privatsphäre beim Klogang- UNMÖGLICH!
Da so viele Personen ein Wochenende den Badraum benutzten sah es auch danach dem entsprechend aus. :D
Das Seminar insgesamt war sehr interessant, da wir viele Dinge besprochen haben über unsere Gastfamilien, Projekte und generell unser Leben hier.
Ich habe auch Freunde mal wieder gesehen, die etwas weiter weg leben.
Das interessanteste war zu erfahren wie die anderen Freiwilligen hier leben, weil man dann auch mal einen kurzen Einblick in ihre Familie, Essen und Arbeit bekommen hat.
Auch haben wir den Mentoren Feedback geben dürfen, was bei den einen mehr oder weniger gut ausgefallen ist.
Abends saßen wir immer alle beisammen und haben Tipps ausgetauscht, wo man reisen war und es gut und billig war oder wo man vielleicht nicht hin sollte. :)
Die Woche drauf haben wir Reiseverbot bekommen, weil hier in Ghana die Präsidentenwahlen am 7. Dezember stattfanden. ARA meinte, dass es zu Ausschreitungen kommen könnte und wir deshalb lieber das Haus nicht verlassen sollten. Die Wahlen sind letztendlich sehr friedlich verlaufen. Unter der Woche waren einige Demonstrationen bei denen mein Gastvater mitgröhlte. Die Demonstrationen laufen so ab, dass hier Autos mit riesigen Musikboxen durchs Dorf fahren, die dann Lieder über die Partei abspielen. Die Menschen im und auf dem Auto feiern und tröten mit Vuvuzelas und wedeln mit Fahnen. Geoffrey, mein Gastvater, ist Anhänger der NPP (New Patriotic Party) die sich unter anderem sehr für „free SHS“ (gebührenfreie Senior High School) einsetzt. Was sehr erschreckend war, dass hier selbst die Jugend sehr in die Politik involviert ist und jeder hofft bald 18 Jahre zu werden, um bei den nächsten Wahlen selbst wählen zu können.
Die NPP hat leider nur knapp (ca. 3%) gegen die NDC (New Democratic Congress), die sowieso an der Macht war, verloren. An diesem Wochenende war das Fernsehen und Radio also davon geprägt, dass Wahllokale ihre Ergebnisse verkündet haben.
Mir ist aufgefallen das während der Wahlen weniger in meinem Dorf los war, als sonst, weil jeder wie gesagt vorm Fernseher oder Radio sitzt um alles genau mitverfolgen zu können.
Statt Weihnachtsschmuck sind die Städte hier mit Fahnen, Bannern und Aufklebern von verschiedensten Parteien geschmückt.
Was sehr traurig ist, dass Marlen und ich sogar Nikolaus vergessen haben, weil es hier einfach überhaupt nicht weihnachtlich ist. :(
Deshalb wollten wir die letzten zwei Schulwochen eigentlich mit den Kindern Weihnachtsschmuck basteln, aber dann haben wir erfahren, dass Examen geschrieben werden.
Dann waren wir erstmal überfordert, weil wir eigentlich schon einen Test mit den Kindern geschrieben hatten, aber ein Test nicht vergleichbar mit einem Examen sei.
Aber wir hatten nun keinen Stoff mehr, den wir im Examen abfragen konnten. Also haben wir mit dem Schulleiter gesprochen und dieser meinte, dass wir in Creativ Arts auch ein praktisches Examen machen können- was ein Glück! J
Also haben wir, um ein bisschen Weihnachten mit rein zu bringen, den Kindern eine Kreativaufgabe gestellt, dass sie Malen sollen, wie sie sich Weihnachten vorstellen.
Dabei kamen sehr skurrile Dinge raus, wie dass der Weihnachtsmann Fußball spielt. :D
Ich bin generell mal sehr gespannt, wie hier Weihnachten gefeiert wird. Weihnachten werde ich hier in meiner Gastfamilie mit Marlen feiern.
Davon werde ich dann wahrscheinlich in meinem nächsten Blog berichten.
Um noch mal kurz auf den Unterricht zurück zu kommen. Marlens Mutter ist Kunstlehrerin einer ersten Klasse in Deutschland und wir haben uns einige Tipps von ihr geholt, was wir mit den Kindern noch machen können.
Die Aufgabe, die wir unseren Schülern stellten, war für uns gedacht simpel, denn sie sollten sich ihre zwei Lieblingstiere überlegen und diese dann zusammenfügen zu einem neuen Fantasietier (Zur Erklärung: z.B. den Kopf einer Katze mit dem Rüssel eines Elefanten und wiederum den Körper der Katze mit Elefantenbeinen).
Das es in der zweiten Klasse schwer werden wird, diese Aufgabe umzusetzen, war mir klar, aber selbst die 4 & 5 Klasse haben es nicht auf die Reihe gebracht.
Für sie alle ist es eine Leichtigkeit Dinge 1 zu 1 abzumalen oder zeichnen, aber etwas kreatives, also eigenständiges überlegen und zusammenfügen stellt eine sehr schwierige Aufgabe dar.
In letzter Zeit habe ich viel mit meinen Gastgeschwister unternommen und bin mit ihnen an den Strand gefahren oder war in Kasoa einkaufen oder wir haben uns nachts, sehr zum Ärger unseres Gastvaters, zu den Rocks geschlichen.
Seit Freitag sind Ferien und das erste von drei Terms ist beendet.
Ab Montag reise ich westlich entlang der Küste von Cape Coast über Busua nach Akwidaa an die Grenzen der Elfenbeinküste. Da ich an Weihnachten wieder hier in meiner Gastfamilie sein will, werde ich nur eine Woche reisen.
Ich reise mit insgesamt über 10 Freiwilligen vom DRK und hoffe wir haben viel Spaß zusammen. :)

Ein Freund von mir hat mich angeregt über eine Frage nach zu denken, nämlich:
“Was will ich hier bzw. was will ich hier bewirken und was bringt mir dieser Aufenthalt?“
- Ich fühle mich nämlich manchmal schlecht, weil ich einfach nur da sitze, z.B. neben meinem Gastbruder und einfach nur in die Welt starre oder mich mit ihm über irgendwas unterhalte.
Aber was mir nicht bewusst war, dass ich somit einfach die Kultur dieser Menschen hier aufnehme und auch verstehe. Ich lebe das Leben eines Ghanaers und das ist einfach ein riesen Glück für mich, weil es einfach spannend ist. Ich mache das was die Leute hier auch machen. Und da der Tag hier einfach bei manchen schon um 3 Uhr beginnt, hat man dafür auch Zeit.
Ich bekomme nun auch Fanti-Unterricht von Francis.

Ja, das ist das was ich wollte, die Kultur hier leben und die Menschen verstehen.
Ich mache hier so viele Erfahrungen die mich auch generell im Leben weiterbringen, die aber auch mich als Mensch prägen und an denen ich wachse. Und wenn man das ganze Leben hier mal ohne europäische Vorurteile sieht, einfach alles ausschaltet, dann ist es normal.
Es ist einfach normal draußen auf einer Feuerstelle zu kochen, es ist normal die Wäsche mit der Hand in einer Schüssel zu waschen, es ist normal sich morgens seinen Eimer mit Wasser zum Duschen zu füllen. Es ist einfach normal und das hat nichts damit zu tun, dass die Leute arm sind. Diese Menschen leben einfach anders!
Da ist mir wieder mal bewusst geworden, dass ich mir meinen Traum verwirklicht habe.
Ich lebe meinen Traum in Afrika! :)
Ich wünsche euch eine schöne Weihnachtszeit! :)

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Mo

26

Nov

2012

Nebenjob: Krankenschwester!

In den letzten Tagen/Wochen ist nicht viel passiert! Man lebt langsam den Alltag der Ghanaer! J
Inzwischen haben wir neben dem unterrichten noch einen Zweitjob- Krankenschwester!
Wenn man mal einen Jungen verarztet hat, der sich beim Fußball spielen verletzt hat, kommen alle mit irgendwelchen Wehwehchen.

So müssen wir neben eingerissenen Nägeln oder Brandwunden neuerdings auch 3cm lange und bis zum Knochen tiefe Schnittwunden versorgen.
Gar nicht so einfach mit unserem Laienwissen vom Erste-Hilfe-Kurs und ein bisschen Salben und Pflastern!

Ich habe die Wunde sauber gewaschen und desinfiziert und mit Jodsalbe vorerst behandelt. Nachdem die Wunde relativ gut aussah, haben wir die Wunde notdürftig zusammen getaped, dass sie wieder zusammen wachsen kann!
Marlen und ich sind ziemlich stolz auf unsere Arbeit, denn die Wunde ist fast vollständig verheilt!
J 

Das letzte Wochenende war ich im Art Center. Wenn man hier nach Souveniren aus Ghana bzw. Afrika sucht ist man hier genau richtig, denn hier gibt es alles!
Und für mich und meine Freundinnen ein wahres Paradies an Ketten, Armbändern, Ohrringen (alles aus Holz oder Horn), Stoffen, traditionelle Kleidung, Holzfiguren, Masken und Möbeln!

In Gedanken habe ich mir auch eigentlich schon meine Wohnung eingerichtet. J

Doch muss man, wenn man sich hier hin traut, sehr gut handeln können und zumindest ungefähr einschätzen können was etwas Wert ist, da die Händler die „reichen“ Weißen gerne über den Tisch ziehen.

Doch an uns hatten sie hart zu knabbern! J

Diese Woche verlief sehr schleppend, da erst ich sehr starke Magen-Darm-Probleme hatte und dann Marlen.
Also haben wir uns abwechselnd um uns gekümmert und uns einfach mal über eine gute deutsche Tütensuppe gefreut!

Dieses Wochenende haben wir hier bei unserer Gastfamilie verbracht, da wir immer noch nicht ganz fit waren. Wir haben sehr viel mit unserem „Gastonkel“ Francis gemacht, der aber eigentlich eher ein Gastbruder für uns ist, weil er erst 17 ist.

Dann kam er auf die Idee draußen zu schlafen, da es in der Nacht von Freitag auf Samstag ziemlich kühl war! Also zogen wir uns lange Hosen und Pulli an und sprühten uns mit Moskitospray ein und haben mitten im Hof geschlafen.
Die Nacht war geprägt von dauernden Moskitosummen und dem Geblöke der Ziegen und Schafe die direkt neben uns lagen. Aber ich wäre ja nicht in Afrika, wenn ich nicht mehreren exotischen Tieren in der Nacht begegne, die unter Umständen über mich gegrabbelt wären wenn ich sie nicht rechtzeitig entdeckt hätte! :D

Doch irgendwann wurde uns das doch zu bunt dort draußen und wir haben uns in unser Zimmer geschlichen um in Sicherheit unter unseren Moskitonetzen zu schlafen.

Obwohl die Trockenzeit so langsam anfängt, regnet es in letzter Zeit öfter als sonst!
Aber weil wir in dieser Zeit nicht einfach nur im Zimmer sitzen und uns langweilen wollen, nehmen wir dann einfach mal eine Dusche unter freiem Himmel
J



 

Regendusche
Regendusche
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Fr

09

Nov

2012

Bald gibt es mehr zu tun!

Wir haben mit unserem Schulleiter, der gleichzeitig unser Gastvater ist, gesprochen, ob wir nicht noch mehr unterrichten können.
Nun werden wir uns in nächster Zeit zusammen setzen, um zu schauen, wo wir weiter sinnvoll eingesetzt werden können!
J

Die Creativ Arts Stunden, die wir haben, verlaufen immer besser. Die Kinder hören langsam auf uns und wir haben Spaß beim Arbeiten mit ihnen.

Letzte Woche haben wir einem Mädchen, das jede Stunde immer gut mitarbeitet und ihre Arbeit sauber und schnell macht, einen Preis in Form von 10 Buntstiften verliehen. Anscheinend hat das die anderen auch angespornt und so war es diese Woche eine sehr angenehme Lernatmosphäre, weil sich auf einmal sogar der Klassenkasper angestrengt hat. Da haben wir erstmal gesehen, was für ein Potenzial in dem Jungen steckt, denn wenn er sich konzentriert, kann er wirklich schöne Bilder zeichnen.

Momentan zeichnen wir Bilder an der Tafel vor und die Kinder müssen sie Schritt für Schritt nachzeichnen. Nach und nach definieren wir die Aufgaben um, bis sie ihre Bilder selbstständig zeichnen können, um ein eigenstängigeres Arbeiten zu erreichen.

Die Woche verging relativ schnell. Um kurz einen Tag von mir zu schildern: Morgens aufstehen und danach eine Eimerdusche genießen, frisch geduscht bekomme ich dann mein Brot zum Frühstück und kaufe mir immer noch sogenanntes Soubulubu (keine Ahnung ob man es so schreibt), man kauft die Soubulubublätter auf dem Markt und gießt das ganze mit Wasser auf und lässt es kochen, also im Prinzip wie Tee und das wird dann tiefgefroren verkauft und tut sehr gut am Morgen, dann wird der Unterricht für den Tag vorbereitet. Je nach dem, ob wir an dem Tag Unterricht haben, gehen wir zum Unterricht, oder beschäftigen uns damit, das Zimmer aufzuräumen oder einfach ein bisschen zu lesen. Nachmittags kommt meistens William, ein Taubstummer, vorbei und bringt uns Gebärendensprache bei, damit wir uns mit ihm unterhalten können, das ist wirklich spannend und macht Spaß! J

Und wenn wir grade nicht irgendwie mit unseren Händen rumfuchteln, dann spielen wir mit unseren kleinen Gastbrüdern oder setzten uns einfach in unseren Hof und schauen zu, wie sich das afrikanische Leben abspielt.

Abends unterhalten wir uns meistens mit Freunden und spielen Karten oder schauen uns einen Film an.
Später setzen wir uns immer hinter unseren Laptop und checken unsere Emails, Facebook oder Skypen mit Freunden aus Deutschland.
Wenn wir mal genug Zeit haben, werden wir durch die wunderschöne Buschlandschaft Afrikas geführt und bekommen Botanikunterricht! :D
Dachtet ihr, dass Ananas auf Palmen wachsen, wie Kokosnüsse?- Ja? Falsch gedacht! Ich, in meinem jugendlichen Leichtsinn, dachte das nämlich auch und wurde glatt eines Besseren belehrt!

Ananas wachsen nämlich am Boden aus einer Art Strauch. Das war auf jeden Fall die Erkenntnis des Tages! J

Auch weiß ich jetzt, wie Chilischoten, Cashewnüsse und andere Gemüse-/Obstarten wachsen.


Um kurz etwas zum Wochenende zu sagen:
Es hat uns auf jeden Fall viel Bauchmuskelkater und blaue Flecken beschert.

Marlen und ich, wie immer am Sonntag, auf dem Heimweg nach Ojobi. Aber heute war wieder die Hölle los und deshalb standen wir 2 Stunden in Winneba und haben versucht ein Trotro in unsere Richtung zu finden, aber vergebens.
Etliche Leute haben uns geholfen, aber die Busse waren einfach alle voll!
Dann kam ein sehr mysteriöser Mann auf uns zu und meinte, er könne uns in seinem privaten Auto mitnehmen. Aber nach dem wir ihm dann gefolgt sind, habe ich beobachtet, dass der Mann jede Frau gemustert hat und die, die ihm gefallen haben, angesprochen hat. Okay, das hieß für uns, kurz Köpfe zusammen stecken und überlegen was wir machen?! Unsere erste Variante war, wir machen „Schnick-schnack-schnuck“ , ob wir mitfahren oder nicht. Aber dann haben wir uns nur kurz angeschaut und meinten: „Bauch sagt Nein!“

Also haben wir weitergewartet und ein hilfsbereiter junger Mann hat uns zugewunken, wir sollen auf die andere Seite gehen, er hätte ein Trotro für uns.
Der junge Mann ist zum Fahrer gesprintet und hat mit ihm geredet, woraufhin dieser gleich ausgestiegen ist und mit uns zum hinteren Teil des Fahrzeugs ging und ein Fenster aufgeschoben hat (Die Fenster sind ca. 40 x 40 cm). Ehe ich überhaupt was sagen konnte, hat er Marlen auf den Arm genommen und sie durch das kleine Fenster gesteckt. Ich konnte nicht mal meinen Mund zu machen und schon wurde ich ebenfalls durchs Fenster geworfen und saß samt Gepäck in einem Trotro, in dem vorne an der Tür gekämpft wurde, dass man rein kommt! :D

Marlen und ich brauchten erstmal ein paar Sekunden, bis wir realisiert hatten, dass wir gerade durch ein Fenster geschoben wurden und fingen dann lauthals an zu Lachen und der alte Mann neben uns grinste uns nur an! J

Ich denke, so langsam haben wir uns in die Kultur eingelebt und haben hier ein neues Zuhause gefunden. Probleme gibt es auch, aber wo gibt es die nicht?

 

Die Präsentation über die Schule ist noch in Bearbeitung und ich denke, gegen Ende der nächsten Woche werde ich sie fertiggestellt haben!

  Bis dann Bleichgesichter J

 

Ananas Pflanze
Ananas Pflanze
Draw a lion!
Draw a lion!
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Do

01

Nov

2012

Was ist Standard überhaupt?

„Light-off“! – das ist ein Wort, das mich die letzten Wochen oft begleitete.

Im Moment sind wirkliche viele Stromausfälle, wenn ich Glück habe, haben wir für ein paar Stunden Licht bzw. Strom, sodass ich schnell meinen Laptop und Handy aufladen kann. Das bedeutet unter anderem, dass man noch mehr sparen muss und ebenfalls ein Grund, warum ich jetzt erst einen neuen Blog veröffentlichen kann!
Die letzten Wochen hatte ich nicht viel unterrichten können, weil sogenannter „Midterm“ ist und einige Feiertage.

Die Schule in Ghana besteht nicht nur aus zwei Halbjahren wie in Deutschland, sondern aus drei Terms und in der Mitte des Terms gibt es ein paar Tage frei.
Die Zeit haben wir uns mit der Pflege eines kleinen Igels vertrieben. Eines Morgens kam ein Mädchen zu uns und meinte der Igel bräuchte dringend unsere Hilfe, also haben wir ihn ein paar Tage bei uns behalten und gefüttert! Da er alles gefressen hat, was wir ihm anboten, er hat auch gerne mal die Finger angeknabbert, haben wir ihm den Namen „Dr. Bite“ gegeben.
J 

Als wir ihn nach ein paar Tagen wieder ausstzten, konnten die kleinen Kinder das gar nicht verstehen warum?

 

Da wir so viele freie Tage hatten, haben wir uns überlegt, uns nach Accra durchzukämpfen- und.....wir haben es geschafft! – Kulturschock pur!
Wir waren auf dem Weg in die Accra Mall, bevor wir dort hinfuhren, habe ich einen ghanaischen Freund gefragt, wie ich mir das dort so vorstellen kann? Ob es richtige Schaufenster in den Geschäften gibt oder was auch immer?

Ich wurde aber nur ausgelacht!

Wir sind dort angekommen und konnte unseren Augen nicht trauen!
Es sieht einfach genau so aus wie bei uns im Loop in Weiterstadt! :D
Abgesehen vom Kino, in dem aktuelle Filme laufen und dem KFC, gibt es einfach alles von Supermarkt, in dem es Nutella gibt, bis hin zu diversen Designerläden!
Was natürlich ein krasser Gegensatz dazu ist, wie andere Leute wohnen!
Wir waren total verwirrt, als wir bei unseren ghanaischen Freunden, bei denen wir das Wochenende über gewohnt haben, keinen Mülleimer neben der Toilette gefunden haben. Denn hier in Ghana ist es so, dass man das Toilettenpapier nicht ins Klo wirft, sondern in einen separaten Mülleimer, da die Rohre das nicht aushalten würden bzw. da auch meist kein fließendes Wasser vorhanden ist und kein Druck zum spülen der Toilette entsteht, der das Papier wegspülen könnte.

Wer Afrika wirklich erleben will, der muss schon weiter fahren! J
Was man jetzt nach einiger Zeit auch merkt, ist wie sparsam man geworden ist, mit dem was man hat!

Egal ob man nur den Ventilator ausmacht, wenn man auf Toilette geht, oder sich den Wassereimer genau einteilt, um zu duschen!

Strom, Licht und vor allem Wasser sind im Moment wirklich wenig vorhanden!

Und so muss man lernen damit zu leben, was man hat.

Aber man gewöhnt sich daran!! Auch wenn das selbst bei mir lange gedauert hat!

Wir sprechen dann auch oft darüber, was ist eigentlich Standard, denn das kann man eigentlich gar nicht genau definieren!
Meine Familie, bei der ich lebe, lebt am Existenzminimum und sie sind trotzdem glücklich!

Und dieser Standard ist nicht mal vergleichbar mit dem schlechtesten in Deutschland.

Aber was die Ghanaer immer wieder zeigen, ist das man selbst ohne etwas glücklich sein kann.

Denn für sie ist es Alles! Die Menschen sind viel offener, selbst wenn die Leute dich nicht kennen, kommen sie dir mit einem Lächeln entgegen und begrüßen dich und fragen wie es dir geht oder zeigen dir den Ort wo du hin möchtest!
Was ich nun als nächstes in Angriff nehmen werde, ist wieder etwas Sport zu machen, aber das ist bei den Temperaturen am Tage schlichtweg unmöglich!

Ich habe meinen Gastbruder nun gefragt, was ich machen könnte und er hat mir einen Vorschlag gemacht, den wir versuchen umzusetzen:
Morgens um 4 Uhr aufstehen, mit Laufschuhen gerüstet joggen gehen! Hört sich unmenschlich an, um 4 Uhr joggen zu gehen, aber das ist die angenehmste Zeit, weil es spätestens ab 5 Uhr unmöglich ist in der Morgensonne zu joggen!

Trotzdem habe ich, ein überzeugter Langschläfer, beschlossen das zu versuchen! J



Es kamen schon einige Fragen wegen meiner Schule bzw. den Kindern auf.
Momentan bin ich dabei einen Beitrag bzw. eine Präsentation über meine Schule zu erstellen, in dem ich hoffentlich alle aufkommenden Fragen beantworten kann!
J

 

Und schon wieder ein "Light-off"!

Also bis zum nächsten Mal

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Di

16

Okt

2012

Grenzen, an denen man wächst!

Die letzte Woche verlief etwas anders als gedacht..
Montags startete ich wie erwähnt mit Wäsche waschen, was mich einigen Schweiß kostete, denn es dauerte sagenhafte 3 Stunden in der heißen Mittagssonne!
Ein Glück haben uns am Ende einige Mädchen in ihrer Pause geholfen, wahrscheinlich lag es eher daran, dass sie uns unbeholfenen Deutschen nicht mehr länger zusehen konnten! :D
Dienstag hieß es wieder: Schule!
Das heißt wiederum einen Haufen kaum zu bändigender Kinder zu unterrichten.
Den Unterricht gestalteten wir diesmal in einer theoretischen Stunde.
So versuchten Marlen und ich unser Bestes, den Kindern den Farbkreis mit Primär- und Sekundärfarben zu erklären!
Natürlich, um es nicht zu trocken zu gestalten, mussten sie alles abmalen!
Wir haben gedacht, dass dies weniger anstrengend sein würde, aber da haben wir uns getäuscht. Nachdem die Primärfarben, so wie sie auf der Tafel abgebildet waren, abgemalt wurden, kam jedes Kind einzeln und schrie: “Madame, Look!“ – natürlich sah es aus, wie an der Tafel abgebildet, aber die Kinder fragen trotzdem immer wieder.
Neben den Streitigkeiten, wer nun als erstes einen roten oder blauen Stift haben kann, war totale Unruhe! Jeder rannte quer durch das „Klassenzimmer“ und es war wirklich schwierig, einen ruhigen Kopf zu behalten!
An meine eigenen Grenzen bin ich am Mittwoch gestoßen!
Eine andere Volunteerin und Freundin von mir rief mich an, dass es ihr die ganze Nacht sehr schlecht ging.
Ich bin sofort zu ihr gefahren, um sie ins Krankenhaus zu bringen, doch an ihrem Haus angekommen, fand ich nur eine reglose Person auf!
Das waren wahrscheinlich die bisher schlimmsten paar Minuten, die sich wie Stunden anfühlten.
In Deutschland wäre es kein Problem gewesen, den Krankenwagen zu rufen, aber ich war in Ghana und das Telefonnetz hatte wieder mal den Geist aufgegeben!

Nachdem meine Freundin aus Ihrer Ohnmacht erwachte, habe ich sie sofort ins Krankenhaus gebracht!
Nach langem Warten wieder die Prognose: Malaria! Diesmal schienen die Symptome auch zu stimmen und da die Versorgung der Schwestern leider dort nicht ausreichend waren, blieben Kamala, auch eine Volunteerin, und ich die Nacht über im Krankenhaus, um Toilettengänge zu ermöglichen, die in dem geschwächten Zustand eine Weltreise zu sein schienen!
Nach einer Nacht haben die Medikamente zum Glück schon angeschlagen und ihr geht es wieder gut! :)
Den Unterricht habe ich daher leider ausfallen lassen, aber es gab in dem Moment einfach andere Prioritäten.
Am Freitag hatte eine gute Freundin Geburtstag und so fuhren wir das Wochenende nach Cape Coast!
Nach dem Stress der Woche gönnten wir uns die Übernachtungen in einem Beach Resort, welches von einem Deutschen geführt wird!
Eine wirklich schöne Anlage mit Bungalows und Restaurant, das direkt am Strand liegt.
Zum Essen wird eine Trommelshow geboten und verschiedene Tänzer oder Feuerspucker treten auf, also insgesamt eine schöne Atmosphäre.
Ich, die das deutsche Essen wirklich vermisst, bin hier total auf meine Kosten gekommen.
Neben leckerem Frühstück aus Pancakes und Omelette, gab es hier Pizza, Salate und das Wichtigste: Spaghetti Carbonara! :)
Ich habe sogar einen anderen Freiwilligen kennengelernt, der auch aus dem Odenwald kommt. Da sieht man mal wieder wie klein die Welt ist, da wir sogar die gleichen Leute kennen. :D
Das Cape Coast Castle konnten wir leider nicht besichtigen, aber dafür sind wir über den Markt gelaufen und haben viele Souvenirs gekauft und werden sogar immer besser im Verhandeln.
Seit meinem ersten Tag in Afrika ist nun ein Monat vergangen und es ist schon so viel passiert!
Man lernt nicht nur Land, Menschen und Kultur kennen, sondern man lernt sich besser kennen, da man hier an Grenzen stößt, die man überwinden muss!
Doch je länger man hier ist und das alles erlebt, umso mehr verliebt man sich in das Land und was dort passiert!
Jetzt bin ich wieder mal gespannt, auf das was diese Woche mit sich bringt! :)

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Mo

08

Okt

2012

Unkreative Madame Alida in Creativ Arts?

Und wieder ist eine Woche ziemlich schnell vergangen!
Wir hatten nun endlich unseren ersten Unterricht in der Lower und Upper Primary, in der wir zur Zeit Creative Arts unterrichten.

Die Klassen bestehen aus mehr als 40 schreienden Kindern, die dauernd neben einem stehen und „Madame Alida“ rufen und irgendwas von einem wollen- also wirklich stressig!

„Madame Alida I need a pencil“, „Madame Alida, can I have paper”, Madame Alida, can I …”!

Unseren ersten Creative Arts Unterricht haben wir damit verbracht Hippo- und Affenmasken zu basteln.

Es hat zwar lange gedauert, aber hier das Resultat in der Lower Primary:

Creative Arts
Creative Arts

Was natürlich auch noch etwas anstrengend ist, das auf einmal alle ganz Kleinen, aus dem Kindergarten, im Klassenraum standen und alle dem „Obruni“ ( so werden Weiße hier genannt) zuschauen wollten und nicht nur das, passt man einmal nicht auf, hängen 10 Kinder an einem und ziehen an jedem Finger und springen an einem hoch!
Nach der Schule standen dann Meetings mit unseren Mentoren an, bei denen wir noch ziemlich viele andere Freiwillige, die nicht über das DRK hier sind, kennen gelernt haben.

Dann stand endlich das Wochenende an und am Samstag früh habe ich meinen Rucksack gepackt und bin mit einigen Leuten nach Winneba an den Strand gefahren.
Wir haben in einem Guesthouse bzw Hostel übernachtet und das war für uns totaler Luxus: ein Doppelbett und ein Bad mit Toilette, Dusche und Waschbecken! Das wichtigste war natürlich: fließendes Wasser und Strom!
J

So konnten wir sogar den Ventilator benutzen und ghanaisches Fernsehen schauen und eine richtige Dusche genießen! J
Nachdem wir an dem wunderbaren Strand waren und uns den Hafen der Küstenstadt Winneba angeschaut haben sind wir Essen gegangen und dort werden wir mit Sicherheit noch öfter hin gehen, denn es gab dort einfach Burger mit Pommes und Pizza!
J

Den Abend haben wir dann mit frischer Ananas, Keksen und Cola ausklingen lassen!

Der Heimweg in mein kleines Dorf war etwas stressiger, denn es war Sonntag und das heißt Kirchentag, aber nicht wie in Deutschland. Die Kirche hier in Ghana geht den ganzen Tag über und die Ghanaer werfen sich in ihre besten Gewänder.

Für mich war es daher sehr schwer ein Tro-tro zu finden, aber nach ca. 1 Stunde suchen, saß ich dann endlich im richtigen Tro-tro.
Das war übrigens meine erste Fahrt alleine im Tro-Tro und dann gleich im Dunklen, weil es hier am 18 Uhr schon dunkel wird..

Das fatale dabei ist, dass wenn man dann auch grade Heim kommt, wenn ein „Light-out“, also Stromausfall ist, dass man die Ghanaer wegen ihrer Hautfarbe gar nicht sieht auf dem Heimweg!

Das ganze Wochenende über war auch eine „Party“ bei uns in Ojobi, doch als ich meinen Gastbruder gefragt habe, was die Leute feiern, konnte ich es kaum glauben, als er meinte, dass es eine Beerdigung ist.
Die Leute feiern bis in die Nacht und tanzen und Essen zusammen, aber das gehört einfach zur Kultur eine Beerdigung so zu „feiern“.

Nach dem Wochenende ist wieder viel Wäsche angefallen und das heißt jetzt für mich: Waschtag, aber mit der Hand!

Nächstes Wochenende werde ich in Cape Coast verbringen! Um den Nationalpark zu besichtigen ist leider etwas wenig Zeit, aber dafür steht die berühmte Sklavenburg Cape Coast Castle auf dem Plan.

Bis dahin und schöne Herbsttage! :)

 

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Sa

29

Sep

2012

Es gibt immer ein erstes Mal!

Endlich habe ich wieder Internet!
Ich fange mal am letzten Wochenende an. :D
Wir sind zum ersten Mal am Wochenende aus unserem Dorf rausgekommen und nach Agona Swedru zu den anderen Freiwilligen gefahren.

Dort haben wir in einem „richtigen“ Supermarkt ein wenig Proviant eingekauft und ich durfte meine erste Dusche mit fließendem Wasser bei einer Freundin genießen.

Da ich seit vergangenen Montag im Krankenhaus war, komme ich erst jetzt wieder dazu, einen Blogeintrag zu schreiben. 

Weil es mir nicht so gut ging, hat Marlen mich ins Krankenhaus gebracht.

Dort saßen wir dann ca. 5-6 Std. und haben eigentlich nur mehr Geld für alles mögliche bezahlt.

Den Arzt haben meine Armbänder oder ob ich einen Ghanaer heiraten will mehr interessiert, als dass er wissen wollte, wie es mir geht.

Nach einem halben Tag im Krankenhaus schließlich die Diagnose: Malaria!
Dann ging es weiter zur Apotheke Medikamente holen und abends nach Swedru zu einer Freundin, weil die hygienischen Verhältnisse für diese Situation dort einfach besser waren.

Dienstagmorgen ging es mir noch schlechter, sodass ich nicht mehr laufen konnte und Sarah mit mir ins Krankenhaus gefahren ist. Dort wurde ich Dank unseres Mentors schnell drangenommen und abgecheckt und lag nach einer halben Stunde in einem Krankenbett, denn mein Zustand war ziemlich schlecht und ich musste die Nacht dort verbringen.

Ich war damit ziemlich überfordert, denn das war mein erstes Mal im Krankenhaus!

Ich hing am Tropf und habe ziemlich viele Infusionen bekommen, was sehr schmerzhaft war.

Langweilig war mir nie, da ich sehr viel Besuch hatte, der mich gut unterhielt.

Am nächsten Tag kam der Doktor zu seiner Visite und meinte nur: „Ete sen?“, was bedeutet „Wie geht es dir?“ und ich darauf antwortete:„eye“, was „gut“ heißt. Dann kannst du ja gehen, sagte der Arzt.

Somit habe ich meinen ersten Krankenhausaufenthalt überstanden. J
Die darauf folgenden Tage habe ich auch bei Sarah in Swedru verbracht und mir geht es nun um einiges besser als vorher!
Heute, am Samstag, sind einige Leute von uns aus Cape Coast und anderen Städten gekommen und wir sind zu uns an den Strand gefahren.
Der eigentliche Strandtag verlief ganz gut, bis es angefangen hat zu schütten und wir mit nasser Kleidung ca. 1 Std. im „Kalten“ standen und das Taxi, das uns zurück fahren sollte, liegen geblieben ist und nicht mehr anspringen wollte.

Aber um mich kurz zu fassen, ich bin daheim und gerade hat mein Gastvater mein Bett aufgebaut, sodass ich nicht mehr auf dem Boden schlafen muss! J
Meinen ersten Waschgang habe ich auch schon hinter mir, nur kann ich hier nicht einfach die Wäsche in die Maschine stecken und ein paar Knöpfe drücken, nein, ich muss es mit Seife und meinen Händen in Schüsseln waschen und das ist echt anstrengend. Ärgerlich ist es vor allem, wenn man die Wäsche gerade aufgehängt hat und es anfängt zu regnen.

Nun hoffe ich, dass ich am Montag endlich das erste Mal in meinem Projekt sein und unterrichten kann.

Ach und apropos erstes Mal, in Deutschland hat mir die Ananas nie geschmeckt, aber hier in Ghana ist es das Beste, was es an Früchten gibt! J

 

 

 

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Do

20

Sep

2012

Erste Eindrücke von meinem Zuhause

Seit Montag lebe ich nun mit Marlen, meiner Projektpartnerin, in unserer Gastfamilie.
Die Gastfamilie ist wirklich nett, wobei es ziemlich schwer ist bei den Familienverhältnissen durchzublicken.

Unser Zimmer in dem wir leben ist sehr sparsam eingerichtet, wir haben jeder eine Matratze, d.h. wir schlafen auf dem Boden und eine Stange an der Wand, an der wir unsere Kleidung aufhängen können.
Ein Glück haben uns unsere Vorgängerinnen zwei Plastiktische da gelassen, dass wir wenigstens unsere Kleidung irgendwie auspacken können.
Nach drei Tagen haben wir endlich alles aufgebaut, umgeräumt und vor allem aufgeräumt!
Die Verhältnisse hier, in denen wir leben sind wirklich sehr arm.
Da wir direkt an der Schule wohnen, ist hier von Ruhe keine Rede.

Ab 5 Uhr morgens laufen hier so viele Leute rum, die auch in dem Haus hier ein und aus gehen, so dass wir beschlossen haben immer unser Zimmer abzuschließen!

Die Toilette hier ist das absolute Grauen, denn diese wird auch von allen möglichen Leuten benutzt und sieht dementsprechend aus und da es kein fließendes Wasser gibt ist das mit dem Spülen ebenfalls eine heikle Sache!

Die ersten Tage hier waren wirklich sehr hart für mich und obwohl ich sonst ziemlich viel ertragen kann, bin ich doch sehr an meine Grenzen gestoßen und fühle mich unwohl. Ich hoffe das ändert sich und ich lebe mich schnell ein.

Ein Lob für meine Gastmutter, die wirklich sehr gut kocht und das afrikanische Essen hier ist richtig gut. J
Ab nächsten Montag werden wir dann in unser Projekt kommen und vorerst Kunst unterrichten. Alles weitere bespricht unser Gastvater Geoffrey noch mit uns.
Hier auf dem Hof laufen wie gesagt alle Schulkinder rum und nicht nur das, ebenfalls andere Familien die hier wohnen und alle möglichen Tiere wie Hühner, Ziegen, Hund und Katzen.

Der Strand der nur 15 min weg ist, ist ein Traum- unberührt, ohne Tourismus und richtig weißer Sand mit Palmen!
Am Wochenende wollen Marlen und ich unsere ersten Versuche starten mit den Tro-Tros und Taxis in die Stadt Agona Swedru zu kommen, um dort unsere Freunde zu treffen.

Da der Strom schon wieder ausgefallen ist und mein Akku gleich leer ist muss ich jetzt aufhören zu schreiben.

Ein Mittagsschlaf tut auch gut, da ich heute um 5 Uhr von Nachbarn geweckt wurde, die ohne Pause, um mal Luft zu holen, schreiend auf dem Boden lagen und beteten.

 

Take care!

 

 

 

Zenas- mein kleiner Gastbruder
Zenas- mein kleiner Gastbruder
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